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Überwachung Riehen will seine Abfallsünder mittels Videokamera enttarnen

Die Basler Stadtreinigung signalisiert bereits Interesse, sollte das Überwachungsprojekt in Riehen Wirkung zeigen.

Es sei ein Ärgernis, sagt Christian Jann, der bei der Gemeinde Riehen für die Entsorgung zuständige Verwaltungsmitarbeiter. Immer wieder würde bei der Wertstoffsammelstelle an der Niederholzstrasse illegal Abfall deponiert. Ganze Fensterscheiben, Kinderwagen, aber auch viel gewöhnlicher Hausmüll.

Um dieses widerrechtliche Entsorgen von privatem Abfall in den Griff zu bekommen, installiert die Gemeinde nun in den nächsten Tagen eine Überwachungskamera. Diese soll filmen, wer was zur Sammelstelle bringt und vor allem wer dort illegal Müll deponiert. «Es sind nicht viele, die sich falsch verhalten, aber diejenigen wollen wir zur Verantwortung ziehen», sagt Jann.

Datenschützer hat keine Einwände

Beat Rudin, der Datenschutzbeauftragte des Kantons Basel-Stadt hat die Überwachung in Riehen bewilligt. Diese sei zulässig, weil sie zur Verfolgung von strafbaren Handlungen eingesetzt, nur ein eingeschränkter Raum gefilmt und das aufgenommene Material innert Wochenfrist gelöscht werde. Genehmigt ist das Überwachungsprojekt für vier Jahre, danach soll dessen Wirkung analysiert werden.

Auch in Basel kennt man das Problem des illegalen Entsorgens von Müll an Wertstoffsammelstellen. Deshalb schaut Dominik Egli, Leiter der Stadtreinigung, auch gespannt nach Riehen. «Wenn das Projekt dort erfolgreich ist, dann überlegen wir uns, auch in Basel Kameras aufzustellen.»

Bringt es überhaupt etwas?

Den Effekt im Voraus abzuschätzen, sei indes nicht einfach sei Rudin. Es gebe Studien, die belegen, dass Überwachungskameras in Parkhäusern einiges gebracht hätten. Andererseits habe man gerade bei Überwachungen von öffentlichen Plätzen festgestellt, dass die Probleme jeweils nicht gelöst sondern nur verlagert wurden.

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