Wer 3,8 Kilometer im Schwimmbecken oder im offenen Wasser zurücklegt, weiss danach, was er oder sie gemacht hat. Wer 180 Kilometer auf dem Rennrad abspult, auch. Und wer einen Marathon läuft, also 42,2 Kilometer, ist in Form. Ein Ironman-Triathlon geht über diese Distanz und richtet sich an durchtrainierte Athletinnen und Athleten.
Zehn Tage – zehn Ironman
Eva Hürlimann aus Hasle bei Burgdorf absolviert nicht nur einen Ironman-Triathlon, sondern gleich deren zehn in Folge; jeden Tag einen. Ende August hat die Emmentalerin in Buchs (SG) dabei einen neuen Weltrekord aufgestellt. Sie benötigte für die Strecke 138 Stunden und 20 Minuten.
Bereits 2018 knackte sie den Weltrekord – damals jedoch über die fünffache Ironman-Distanz.
Wettkämpfe über diese Distanz sind ein Kopfsache.
«Ein Wettkampf über diese Distanz kommt einem dauernden Krisenmanagement gleich», sagt Hürlimann. Bei 13 Stunden Wettkampf pro Tag stellten sich automatisch irgendwelche Wehwechen ein.
Aber auch mentale Tiefs müssten überwunden werden. «Um die Krisen zu meistern, lenke ich meinen Fokus einfach auf etwas Positives, das hilft.»
Sie ist «CEO@Home»
Eva Hürlimann ist 36 Jahre alt und Mutter dreier Kinder. Ihr Mann arbeitet Vollzeit. Wie vertragen sich Ausdauersport und Familienleben? «Die Kinder stehen immer an erster Stelle», sagt sie. Wenn immer möglich, reisen sie im Wohnmobil an die Wettkämpfe mit - samt Labrador-Familienhund Bartlome. Ab und an springen die Grosseltern oder die Nachbarn ein, wenn es darum geht, die Kinder zu hüten.
Weil sie alles im Griff haben muss, bezeichnet sie sich manchmal auch als «CEO@Home».
Kein Trainer, keinen Trainingsplan
Einen strikten Trainingsplan oder einen Coach habe sie nicht, sagt Eva Hürlimann. «So bleibe ich flexibel für meine Familie.» Zentral für sie ist jedoch: «Was ich mache, mache ich fokussiert und qualitativ auf hohem Niveau.»
(SRF 1; Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)