Die Barmelweid Gruppe teilt sich in zwei Bereiche, welche 2016 mit ungleichem Erfolg arbeiteten.
In der Klinik Barmelweid AG blieb die Nachfrage 2016 auf «unverändert hohem Niveau», wie die Barmelweid Gruppe am Dienstag mitteilte. Daraus resultierte ein Jahresgewinn von fast 2,9 Millionen Franken. Der Bereich Klinik soll daher ausgebaut werden.
Anders sieht die Situation in der Pflegezentrum Barmelweid AG aus. Hier habe es «starke Schwankungen bei der Auslastung» gegeben, heisst es im neuesten Geschäftsbericht. Das Pflegezentrum verzeichnete 2016 fast 11'000 Pflegetage. Das sind rund 2'200 Pflegetage weniger als 2015, was zu einem Verlust von rund 180'000 Franken führte.
Zu viele Plätze für Langzeitpflege
Deshalb habe man beschlossen, weitere Betten der Langzeitpflege abzubauen, bzw. in Betten für die geriatrische Rehabilitation umzuwandeln.
Die geriatrische Rehabilitation richtet sich gezielt an ältere Patienten ab einem Alter von 75 Jahren. Dank der geriatrischen Rehabilitation sollen ältere Patienten nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung nicht dauerhaft pflegebedürftig werden.
Im Kanton Aargau gebe es ein Überangebot an Langzeitpflegeplätzen, sagt der Barmelweid-CEO Beat Stierlin gegenüber Radio SRF. Dies habe mehrere Gründe:
- Die Bedarfszahlen , die der Kanton berechnet hat, seien zu hoch gewesen. Aufgrund dieser Bedarfszahlen hätten viele Pflegeinstitutionen ihre Bettenzahl erhöht, so Stierlin. Nun zeige sich, dass es zu viele Pflegebetten gebe.
- Die Spitex-Organisationen hätten ihre Angebote ausgebaut . Viele ältere Menschen könnten daher länger zu Hause leben.
- Zudem sieht Beat Stierlin auch in der unsicheren wirtschaftlichen Lage einen Grund für das Überangebot an Pflegebetten: «Diese hindert vermutlich einige daran, Angehörige in ein Pflegeheim einzuquartieren», da dies doch wesentlich teurer sei, als die Angehörigen zu Hause zu pflegen.
Aus diesen Gründen hat die Barmelweid bereits vor zwei Jahren eine Pflegestation in eine Station für geriatrische Rehabilitation umgewandelt. Nun soll die «normale» Pflege also ganz aus dem Angebot verschwinden. Hingegen bleibt die Demenzabteilung mit 16 Betten weiterhin bestehen.