Wer in fünf Jahren mit dem Zug nach Freiburg fährt und vor den Bahnhof tritt, wird die Stadt kaum wiedererkennen: Das Vordach wird verschwunden sein, Kiosk und Blumenladen ebenfalls – dafür wird der Jo Siffert-Brunnen des Künstlers Jean Tinguely auf dem Bahnhofplatz stehen.
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Bild 1 von 2. Bildquelle: ZVG.
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Bild 2 von 2. Der Kontrast zu heute könnte grösser kaum sein. Bildquelle: Patrick Mülhauser/SRF.
«Freiburg erhält ein neues Gesicht», freut sich die zuständige Gemeinderätin Andreas Burgener (SP). Allerdings teilten im Stadtparlament nicht alle ihren Enthusiasmus.
Tausende Leute stehen dann im Regen.
Der Sozialdemokrat Christoph Allenspach etwa störte sich daran, dass das Vordach ersatzlos gestrichen werden soll. Er habe das Gefühl, der neue Bahnhof diene vor allem den SBB, um Pendler schneller zu den Zügen zu bringen.
Der Verkehr wird ins Quartier rund um die Universität verlagert.
Die freisinnige Generalrätin Beatrice Aklin (FDP) ihrerseits hatte keine Freude an der neuen Verkehrsführung: Autos dürfen nicht mehr vor dem Bahnhof und vor dem Theater Equilibre durchfahren – nur noch Busse, Taxis oder Velos.
Die zuständige Gemeinderätin Andrea Burgener versuchte, die Kritik zu entkräften: Wenn der Durchgangsverkehr im Zentrum wegfalle, habe es auch viel weniger Autos, so ihr Argument.
Die Leute müssen ihr Auto ins Parking stellen und zu Fuss weiter.
Dazu wird im Stadtzentrum ein neues Parking gebaut, das zwei bestehende unterirdische Parkhäuser verbindet – «Manor» und «Fribourg-Centre». Auch dafür hat der Generalrat gestern grünes Licht gegeben, in dem er dem Verkauf einer Parzelle an das Unternehmen, welches das Parking baut, bewilligt hat.
Die Stadtregierung rechnet für die Umgestaltung des Bahnhofareals mit Kosten von rund 20 Millionen Franken.