Versprayt, vermüllt, vernachlässigt. Als die Swisscom diesen Frühling die Telefonkabinen in Basel ausser Betrieb nahm, verwandelten sie sich kurzerhand in Abstellkammern und kleinere Müllhalden. Genug, fanden zwei Quartierbwohnerinnen im Bachletten-Quartier.
«Beim Bundesplatz, gleich neben der alten Telefonkabine, dort warte ich jeden Tag aufs Tram. Diese schmutzige, verwahrloste Telefonkabine ohne Tür, die hat mich über Monate gestört. Gemeinsam mit einer Freundin habe ich mich dann dafür eingesetzt, dass da was Schönes draus wird», sagt Madeleine Grolimund. Sie wohnt im Bachletten-Quartier und ist Mitinitiantin der Bücherkabine. Zusammen mit ihrer Freundin aus dem Quartier fragte sie beim Kanton an, ob es möglich wäre, die alte Telefonkabine umzunutzen.
«Wir fanden die Idee von Anfang an gut. So schufen wir günstige Bedingungen, damit sie ihr Projekt umsetzen können», sagt Olivier Wyss von der Kantons- und Stadtentwicklung. Die Idee habe ihm gefallen, auch wegen des Gedankens, aus etwas Altem etwas Neues zu erschaffen. Zwischen den Initiantinnen der Bücherkabine am Bundesplatz und dem Kanton besteht ein Gebrauchsleihvertrag von fünf Jahren. Den Rückbau von der Telefonkabine zu einer leeren Kabine übernimmt der Kanton. Zwischen 2'000 und 6'000 Franken kosten diese Bauarbeiten.
Weitere Bücherkabinen geplant
Die Bücherkabine am Bundesplatz soll nicht die einzige in der Stadt bleiben. Verschiedene Quartiervereine, verteilt über ganz Basel, setzen sich für weitere Bücherkabinen ein.