Als letzter städtischer Landwirtschaftsbetrieb stellt nun auch der Juchhof auf Bio um. Es gehe nicht an, dass ausgerechnet der einzige von der Stadt betriebene Betrieb noch kein Biohof sei, sagen die Verantwortlichen.
Die Rinder- und Schweinehaltung auf dem Juchhof aber muss aufgegeben werden. Der Juchhof ist zwischen Bahngleisen und der Bernerstrasse eingeklemmt und umgeben von Sportplätzen. An dieser Lage sei keine Viehhaltung nach biologischen Kriterien möglich, sagt Reto Mohr von Grün Stadt Zürich.
Gemäss den strengeren Bio-Richtlinien bräuchten die Kühe nämlich mehr Platz. Weil dies nicht möglich ist, werden die 80 Kühe nun versteigert. Für die Mitarbeiter des Juchhofs sei diese Trennung sehr schwer, erklärt Reto Mohr: «Mit den Kühen geht ein Teil der Familie weg.»
Aber nicht nur für die Mitarbeiter, auch für viele Kinder ist der Weggang der Kühe ein grosser Verlust. Rund 200 Schulklassen besuchten den Juchhof pro Jahr und gewisse Kinder hätten erst so gelernt, wo die Milch herkommt, betont Reto Mohr: «Es kommt immer wieder vor, dass Kinder erstaunt sind, dass die Milch von Kühen kommt.»
Auch wenn Kühe und Kälber weg sind, bleiben beispielsweise noch Hasen, Hühner und Ponys. Und ganz soll die Bevölkerung auch künftig nicht vom Juchhof ausgeschlossen sein. Es sollen Möglichkeiten zum «Zuschauen und Anpacken» geschaffen werden. Bis Ende 2017 soll der Juchhof biozertifiziert sein.