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Umstrittene Fernwärme-Leitung Stadtzürcher Parlament sagt widerwillig Ja zum Jahrhundertprojekt

Darum geht's: Das Kehrichtheizkraftwerk Josefstrasse versorgt Zürich-West mit Wärme. Spätestens Ende 2022 wird es ausser Betrieb genommen. Nun muss die Stadt Zürich entscheiden, wie Zürich-West mit Wärme versorgt werden soll.

Das entschied das Parlament: Die Region Zürich-West soll ihre Wärme in Zukunft vom Heizkraftwerk Hagenholz erhalten. Dafür wird von Zürich-Nord ein fünf Kilometer langer Energiekanal an den Standort Josefstrasse gebaut. Von dort aus versorgt eine neue Energiezentrale die Region mit Fernwärme. Dafür bewilligte der Gemeinderat einen Objektkredit in der Höhe von 235 Millionen Franken.

Ein Kehrichtwagen fährt in die Kehrichtverbrennungsanlage ein
Legende: Nach der Abschaltung des Kehrichtheizkraftwerks Josefstrasse soll Zürich-West vom Werk Hagenholz mit Fernwärme versorgt werden. Keystone

So argumentierten die Befürworter: Die neue Verbindung sei «ein Jahrhundertprojekt», «eine grosse Kiste» und «visionär», hiess es in den Voten von SP, Grüne, CVP, FDP, GLP und AL. Trotz dieser Superlative: Ihr Ja war ein zähneknirschendes Ja. Es gebe viele Risiken und Unwägbarkeiten, lautete der Tenor. Dennoch überwögen die Vorteile.

Das sagten die Gegner: Als einzige Partei lehnte die SVP das Projekt geschlossen ab. Sie argumentierte vergeblich, das Projekt sei zu teuer, überdimensioniert und technologisch zu unsicher.

So geht es weiter: Der zuständige Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) begrüsste den Entscheid des Parlaments. Man habe sich für eine «effiziente, elegante und zukunftsträchtige Lösung» entschieden. Die neue Fernwärmeverbindung werde bis zu 90 Jahre in Betrieb sein.

Als nächstes kommt die Vorlage nun vor's Stimmvolk.

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