Konkret geht es um eines der umstrittensten Energieprojekte des Kantons Schaffhausen: Auf dem Chroobach bei Hemishofen sollen vier grosse Windturbinen gebaut werden. Die Anwohner hingegen wollen nichts davon wissen und wehren sich mit allen Mitteln. So sammelten sie weit über 1000 Unterschriften gegen die Änderung des Richtplans.
SVP läuft Sturm
Nichtsdestotrotz passte der Kantonsrat am Montag den Richtplan entsprechend an, so dass der Bau von grossen Windanlagen möglich wird. Einzig die SVP lief Sturm dagegen. Schaffhausen sei definitiv keine Windregion, hiess es. Das Projekt verschandle die Rheinlandschaft und verursache massive Schäden bei den Tieren. Penti Aellig (SVP) griff Energiedirektor Martin Kessler (FDP) direkt an und machte ihn für allfällige Folgen verantwortlich.
Martin Kessler will über Leichen gehen - von Fledermäusen und Rotmilanen.
Eine Aussage, die bei den Grünen für Heiterkeit sorgte: «Wir freuen uns, dass die SVP ihr Herz für die Biodiversität entdeckt hat», spottete Urs Capaul. Martin Kessler wehrte sich gegen die Vorwürfe: «Auch bei der Wasserkraft kommen nicht alle Fische lebendig durch die Turbinen.» Das Potential für eine Windkraftanlage auf dem Chroobach sei vorhanden. Die Anlage würde einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung in der Region leisten.
Dieser Vorwurf ist lächerlich.
Mit Ausnahme der SVP folgte das Parlament den Ausführungen Martin Kesslers und stimmte den Änderungen im Richtplan zu. Wann die Windanlage gebaut wird, ist jedoch noch völlig offen. Die Gemeinde Hemishofen kann sich bis vor Bundesgericht dagegen wehren.