Kommission gegen Golfplatzprojekt: Bei einem grossen Projekt wie dem geplanten Golfplatz im Gnadenthal in der Gemeinde Niederwil braucht es eine Anpassung im kantonalen Richtplan. Die Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung des Grossen Rats spricht sich nun aber grossmehrheitlich gegen eine solche Anpassung aus, wie es in einer Mitteilung heisst.
Verlust von Ackerland: Die Kommission begründet ihren negativen Entscheid damit, dass die Realisierung des Golfplatzes im Gnadenthal den Verlust von rund 34 Hektaren besten Ackerlands bedeuten würde. Heute wird auf der Fruchtfolgefläche intensiv Acker- und Gemüsebau betrieben. Dieser Verlust an Kulturland sei der wichtigste Grund für die Ablehnung des Vorhabens durch die Kommissionsmehrheit.
Weiter kritisiert die Kommission, dass der Golfplatz ein unzulässiger Eingriff in eine geschützte Landschaft darstelle, immerhin handle es sich um «eine der schönsten Landschaften des Kantons Aargau». Eine Mehrheit der Kommission sei zudem skeptisch, ob tatsächlich ein ausreichendes öffentliches Interesse an einem Golfplatz im Gnadenthal bestehe.
Regierungsrat anderer Meinung: Der Regierungsrat hatte der Richtplanfestsetzung «Golfplatz Gnadenthal» zugestimmt und hat dem Grossen Rat einen entsprechenden Antrag gestellt. Dieser wird dann entscheiden, ob der Richtplan angepasst wird oder nicht. Nur bei einem Ja des Grossen Rates könnte der Bau eines Golfplatzes im Aargauer Reustal bei Niederwil weiterverfolgt werden.
Kontroverse Meinungen: Hinter dem Projekt steht der Verein Gnadenthal. Einer der Hauptinitianten ist Thomas Peterhans, Direktor des Pflegeheims Reusspark. Der neue Golfplatz würde unmittelbar neben dem Heim liegen. Er würde das therapeutische Angebot erweitern, sagt das Heim. Zu den Befürwortern gehören auch der Gemeinderat von Niederwil, die Regionalplanungsgruppen und die FDP Aargau. Auch die Umweltorganisation Pro Natura ist dafür. Hingegen lehnen die Bauern den Golfplatz ab, sowie diverse Parteien im Grossen Rat (u. a. SP, CVP, SVP und Grüne).