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Umweltdepartement Schwyz «Das Departement ist für meinen Nachfolger aufgeräumt»

Der Schwyzer Regierungsrat René Bünter beendet seine Amtszeit. Gleichzeitig treten umstrittene Erneuerungen in Kraft.

Das Umweltdepartement des Kantons Schwyz ist neu organisiert. Verschiedene Ämter wurden zusammengeführt. «Es geht im Grundsatz darum, Aufgaben die zusammengehören, zu vereinen», sagt der scheidende Regierungsrat René Bünter bei seiner Bilanzmedienkonferenz. Ab Juli gibt es im Umweltdepartement neu das «Amt für Gewässer», das Amt für «Wald und Natur», das Amt für «Umwelt und Energie» und das Amt für «Geoinformation». Mit den Umstrukturierungen brachte Regierungsrat René Bünter unter anderem Jäger und Fischer gegen sich auf. Ende Juni scheidet der 51-jährige SVP-Politiker nach vier Jahren aus der Regierung aus.

SRF News: Nach der Aufhebung des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei ist der Bereich Jagd neu dem Direktionssekretariat direkt unterstellt. Warum wird die Jagd zur Chefsache?

Regierungsrat René Bünter: Die Jagd ist immer emotionsgeladen. Die Bereiche Wald und Wild sind konfliktreich: Für die einen gibt es zu viele Schäden, für die anderen zu viel Wild. Ich bin aber überzeugt, dass diese Themenbereiche zusammengehören würden. Vorderhand haben wir eine Zwischenlösung und es gibt bereits eine merkliche Beruhigung. Das konnte ich als Departementsvorsteher nicht erreichen.

Es gab heftige Kritik an Ihrem Vorgehen, deshalb übergaben Sie die Reorganisation Ihrer Departementsleitung. Wurden die Massnahmen danach besser akzeptiert?

Das hat nichts mit der Person zu tun, sondern mit der Kadenz. Wenn Angestellte meinen, sie können machen was sie wollen, dann gehören sie freigestellt. Abfahren! Ich konnte dies nicht tun, weil ich noch andere Aufgaben hatte. Mein Departementssekretär hat die Projektleitung übernommen. Eine der Lösungen war, ihm die Wildhut direkt zu unterstellen. Es gab mannigfaltige Probleme. So kann er direkt führen.

Die Reorganisation greift per 1. Juli, just dann, wenn Sie abtreten. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, wenn Ihr Nachfolger hätte mitreden können?

Es ist ja nicht mein Werk, sondern das des Kantons. Mein Nachfolger kann froh sein, dass er das Departement aufgeräumt übernehmen kann.

Ihr Führungsstil wurde während Ihrer Amtszeit immer wieder kritisiert, Sie hatten polarisiert und wurden manchmal auch laut. Trotzdem die Frage: Hätten Sie gerne noch weiterregiert?

Ich traf vor vier Jahren viel an, was nicht gut lief. Viele klopften mir auf die Schulter und meinten, man hätte es noch deutlicher sagen müssen. Man kann für mich Verständnis haben oder nicht. Es ist mir egal. Ich habe es durchgezogen und bin überzeugt, dass ich es richtig gemacht habe.

Das Gespräch führte Anna Hug.

Regionaljournal Zentralschweiz, 23.06.2020, 17:30 Uhr ; 

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