Die Organisatoren sprechen von einer «aussergewöhnlichen Ferienwoche», aber eigentlich ist es ein Arbeitseinsatz. Vom 29. April bis am 4. Mai helfen elf Freiwillige den Berglern im Urner Meiental beim Frühlingsputz. Sie befreien die Weiden von Steinen und Felsbrocken, räumen Lawinenschäden weg oder holen Geschiebe aus den Bächen. Sie tun dies in ihrer Freizeit und bezahlen sogar dafür.
Organisiert wird dieser Einsatz von der Stiftung Umwelteinsatz in Zusammenarbeit mit Pro Natura Uri. Die beiden Organisationen führen rund 23 solche Ferienarbeitswochen pro Jahr durch. Pia Tresch, die Geschäftsführerin von Pro Natura Uri, erklärt im Gespräch, was diese Leute antreibt, in ihren Ferien zu arbeiten und dafür auch noch Geld auszugeben.
SRF News: Bei diesen Einsatz werden Städter auf Bergler treffen. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit?
Pia Tresch: Das funktioniert wunderbar. Es ist genau das Ziel eines solchen Einsatzes, dass man die Arbeit des Gegenübers wertschätzt. Die Städter und Bergler sollen erkennen, dass die Arbeit in der Stadt wie auch in den Bergen hart sein kann. Es gibt überall Probleme.
Dieser Einsatz ist schon länger ausgebucht. Weshalb stösst diese Freiwilligenarbeit auf so grosses Interesse?
Es ist der Kontakt zwischen diesen Leuten. Die freiwilligen Helfer aber auch die Bergler schätzen den Austausch, sie diskutieren über die Arbeit und das Leben. Man lernt aufeinander zuzugehen.
Die Helfer wollen einen ganz persönlichen Beitrag an die Bergler und die Natur leisen.
Die Helfer bezahlen sogar etwas für ihren Einsatz – nämlich 270 Franken für die eine Woche: Weshalb bezahlen diese Leute, um arbeiten zu können?
Alle, die helfen kommen, wollen einen ganz persönlichen Beitrag an die Bergbevöklerung und an die Natur leisten. Ausserdem sehen die Leute den Einsatz als Rückzugsmöglichkeit, als eine Möglichkeit, etwas ganz anderes zu tun, als sie es sich gewohnt sind.
Das Gespräch führte Lars Gotsch.