Die Ausgangslage: in der Bünzaue in Möriken gibt es mehr Mikroplastik als in jedem anderen der 29 untersuchten Naturschutzgebiete, so die Aussage einer Studie der Universität Bern. Ein Augenschein vor Ort zeigt: Mikroplastik ist von blossem Auge nicht sichtbar. Aber es kann in die Nahrungskette gelangen. Was tun?
Mikroplastik in der Aue: Wirklich sichtbar ist der Mikroplastik nicht. In Möriken seien die Teile ein Milimeter gross und kleiner, heisst in der Studie der Uni Bern. Deshalb seien die Teile von blossem Auge kaum sichtbar. Hauptverursacher von Mikroplastik ist der Abrieb von Reifen. Ein Problem für den Aargauer Fischer Roland Herrigel ist jedoch auch Littering. Besonders im Sommer sei es schlimm, sagt er auf einem Rundgang. Plastikteile wie Pet-Flaschen oder andere Gegenstände werden mit der Zeit immer kleiner und durch die Steine zerrieben. So entsteht Mikroplastik.
Das sagen Naturschützer und Forscher: Die Studie der Universität Bern geht davon aus, dass die obersten fünf Zentimeter der Schweizer Auen total 53 Tonnen Mikroplastik enthalten. Wie sich das Mikroplastik auf Umwelt und Mensch auswirkt, ist noch nicht voll und ganz klar. «Man weiss, dass Regenwürmer darauf reagieren. Ihr Darm ist gereizt, gewisse sterben an den Folgen von Mikroplastik», sagt Matthias Betsche von Pro Natura Aargau, gegenüber SRF.
Plastik in Schweizer Gewässer verhindern: Littering reduzieren, das ist ein Rezept gegen die Produktion von Mikroplastik. Das Fraunhofer Institut (Organisation für angewandte Forschung in Europa) hat eine Liste erstellt, mit den grössten Versursachern von Mikroplastik. Kosmetik ist nicht auf Platz 1, wie viele vermuten, sondern auf Rang 17. Neben dem Reifenabrieb, ist auch der Abrieb von Schuhsohlen ein Verursacher (Platz 7).