Die Zahlen der Firma Omya mit Hauptsitz in Oftringen sind eindrücklich: Die Firma hat 8000 Mitarbeiter (600 in Oftringen) in über 50 Ländern und erzielt einen Umsatz von fast dreieinhalb Milliarden Franken. Trotzdem ist die Firma weitgehend unbekannt. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass Omya nicht an der Börse ist und deshalb ihre Jahreszahlen nicht veröffentlichen muss.
Die Firma ist aber auch in ihrer Medienarbeit zurückhaltend. «Es bringt uns eigentlich nichts, wenn wir sehr bekannt wären», erklärt Michael Boht. Er ist für das Personal und die Kommunikation der Firma verantwortlich.
Die Firma hat Aufmerksamkeit nicht nötig, da sie ihr Produkt nicht an einen Endkunden verkaufen will. Die Firma Omya verkauft ihre Produkte an andere Firmen. So kommt es, dass es in vielen Alltagsprodukten wie Windeln, Papier, Make-up, Esswaren oder Zahnpasta ein Stück Omya hat, ohne dass es der Kunde weiss. Das Wundermittel heisst Calciumcarbonat, dies ist nichts anderes als ein natürliches Mineral oder Gestein.
Die Oftringer Firma Omya gwinnt das Calciumcarbonat aus Steinbrüchen weltweit, überall wo Kreide, Kalkstein oder Marmor vorkommt. Das Calciumcarbonat ist sehr vielseitig einsetzbar. Es wird auch für die Landwirtschaft eingesetzt. Dies ist auch der Grund weshalb Omya in Oftringen am Montag ihre Türen für Medienschaffende geöffnet hat. Das Unternehmen hat für rund zwei Millionen Franken ein neues Forschungslabor eröffnet. Es besteht aus einem vollautomatisierten Gewächshaus, Freiflächen und Obstplantagen.
Omya kann in Zukunft ihre landwirtschaftlichen Produkte in Oftringen testen. In der Landwirtschaft wird Calciumcarbonat bisher eingesetzt um den Ph-Wert des Bodens zu neutralisieren. Neu soll es aber auch als Nährstoff oder zum Pflanzenschutz benutzt werden. In Oftringen finden entsprechende Tests statt.
Der Bereich Landwirtschaft sei enorm ausbaufähig, ist Kommunikationschef Michael Boht überzeugt. In diesem Bereich will Omya deutlich wachsen. Heute macht dieser Bereich bloss acht Prozent des Umsatzes aus. Omya verfolgt aber allgemein ambitionierte Ziele.
«Bis ins Jahr 2026 wollen wir unseren Umsatz von dreieinhalb auf sieben Milliarden Franken verdoppeln», so Michael Boht. Mit dieser Strategie will sich die Firma auch mehr in der Öffentlichkeit zeigen. In Zukunft wird man also sicher mehr über den unbekannten Riesen aus Oftringen erfahren.