Wer in der Schweiz etwas bauen will, braucht eine Baubewilligung. «Das weiss jeder», findet der Schlossrueder Gemeindeammann Martin Goldenberger gegenüber SRF. Dennoch werden in seiner Gemeinde häufig Bauten ohne Bewilligung errichtet. Nebst Gartenhäusern und Sitzplätzen sind es auch ganze Maschinenunterstände und halbe Garagen, erzählt der Gemeindeammann aus Erfahrung.
«Man soll die Busse nicht aus der Portokasse zahlen können»
Der Gemeinderat hat nun beschlossen, die Bussen zu erhöhen. Bis zu 2000 Franken dürfte man für solche Vergehen eigentlich erheben. In Schlossrued mussten die Bausünder jedoch meist nur 100 oder 200 Franken bezahlen. «Das tut niemandem weh», sagt Gemeindeamman Martin Goldenberger. Man müsse hier was ändern. Deshalb will Schlossrued mehr verlangen.
Durch die Erhöhung der Bussen erhofft man sich bei der Gemeinde eine Abnahme der nicht bewilligten Bauten. «Nebenbei möchten wir aber auch die Bürger belohnen, welche sich an die Regeln halten und eine Baubewilligung einreichen», begründet Martin Goldenberger. Belohnen im Sinne, dass sie eben keine Busse zahlen müssen. «Das Ziel ist eine Busse, die man nicht einfach aus der Portokasse zahlen kann», präzisiert Gemeindeamman Martin Goldenberger.
Auch andere Gemeinden kennen das Problem
Auch in grösseren Gemeinden kennt man das Problem. In Wohlen beispielsweise gibt es viele Kleinigkeiten, wie Gartenzäune die ohne Bewilligung gebaut wurden. Obwohl die Bussen jetzt schon um einiges höher sind, als in Schlossrued, würde man das maximale Bussgeld dennoch gerne erhöhen, heisst es bei der Gemeinde auf Anfrage. Dies ist jedoch nicht einfach. Denn das kantonale Baugesetz beschränkt den Maximalbetrag des Bussgeldes auf 2000 Franken.