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Uneinige Delegierte Wiederwahl des SEK-Präsidenten entzweit die Zürcher Reformierten

Die Mehrheit der Zürcher Delegation will Rita Famos, die Gegenkandidatin aus den eigenen Reihen, nicht unterstützen.

Gottfried Locher, der amtierende Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), steht im Gegenwind. Mit umstrittenen Äusserungen hat er eine Kontroverse ausgelöst und viele Frauen und auch einige Männer in den reformierten Kirchen gegen sich aufgebracht. An der Abgeordnetenversammlung vom 17. -19. Juni in Schaffhausen stellt er sich der Wiederwahl.

Gegen den SEK-Präsidenten antreten, das wollte aber lange niemand. Erst Anfang Juni brachte sich die Zürcherin Rita Famos ins Gespräch. Sie leitet in der reformierten Landeskirche Zürich die Abteilung für Spezialseelsorge. Ihre Kandidatur wird unter anderem von Michel Müller, dem Präsidenten des Zürcher Kirchenrates, unterstützt.

Doch die sieben Delegierten, welche die Zürcher Reformierten an der Kirchenversammlung vertreten, sind sich uneins. Vier von ihnen - alles Männer - schreiben in einer internen Mitteilung, sie seien irritiert vom Zeitpunkt der Gegenkandidatur. Die Wahlvorbereitung sei abgeschlossen und sie sähen keinen Grund, auf die Beschlüsse zurückzukommen. Die beiden abgeordneten Frauen und Michel Müller haben die Mitteilung nicht unterzeichnet.

Der Zürcher Kirchenratspräsident bedauert, dass die Diskussion um die Gegenkandidatur in der Zürcher Delegation nicht mehr stattgefunden hat. «Wenn eine neue Situation auftaucht, muss man sich dieser stellen», hält Michel Müller gegenüber dem «Regionaljournal» fest. Das habe eine Mehrheit der Delegation anders gesehen. Und Müller stellt klar: Er werde die Frage der Wahl nach seinem Wissen und Gewissen entscheiden und Rita Famos wählen.

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