SRF News: Sie sind im 40-Prozent-Pensum Geschäfstführerin beim Biosphärenreservat, zu dem der Nationalpark, der Naturpark Münstertal und die Gegend rundherum gehören. Was sind ihre Hauptaufgaben?
Angelika Abderhalden: Eigentlich sind es zwei Bereiche. Es geht erstens um die Förderung der Biodiversität, um die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und um die Umweltbildung. Zweitens stehen die übergeordnete Koordination und die Zusammenarbeit der Partner im Zentrum.
Erst kürzlich hat die UNESCO das Biosphären-Label der Region verlängert. Das Label hat einen gewissen Wert, werden ihnen jetzt die Türen eingerannt von Firmen, die auf ihren Produkten mit dem Label werben wollen?
Eingerannt nicht, aber wir sind angegangen worden, ob wir auch Produkteentwicklung machen würden mit dem UNESCO-Biosphärenreservats-Label. Wir sind aber noch nicht soweit: Das muss mit allen Partnern noch abgestimmt werden, wie der Markenauftritt sein wird.
Schauen wir nach vorne, was wollen sie mit dem Biosphärenreservat in fünf Jahren erreicht haben?
Das Biosphärenreservat soll als eine Region wahrgenommen werden. Zusätzlich soll eine nachhaltige Förderung von Natur, Kultur und Landschaft erreicht und gleichzeitig auch die wirtschaftliche Förderung sichtbar sein. Wenn man in die Region kommt, muss man wahrnehmen, dass man in einem Biosphärenreservat ist. Das wird aber nicht nur mit einem UNESCO-Sticker auf Produkten erreicht, es braucht auch die Überzeugung der Leute vor Ort. Sie müssen dahinterstehen.
Das Gespräch führte Pius Kessler