Er fühlt sich rund um den Friedhof Bleichenberg in Zuchwil offenbar pudelwohl: der Dachs. Schon seit 20 Jahren ist in der Gemeinde bekannt, dass das putzige Raubtier in der Nähe des Friedhofs heimisch geworden ist. Doch jetzt ist der Dachs zu frech geworden. Immer wieder beschweren sich Bürger bei der Gemeinde, weil Gräber ein- oder gar umgefallen sind. «Das ist für die Angehörigen natürlich ein Ärgernis», sagt Zuchwils Gemeindepräsident Stefan Hug.
Der Zuchwiler Gemeinderat will etwas gegen den frechen Nachbarn neben und unter dem Friedhof unternehmen. Was genau, das ist aber noch offen. An seiner Sitzung am Donnerstag hat er keinen Entscheid gefällt, sondern verlangt, dass weitere Abklärungen getroffen werden, damit er mehrere Varianten zur Auswahl hat.
Es gibt verschiedene bauliche Möglichkeiten um dem Frechdachs Einhalt zu gebieten. Es gibt zum Beispiel Pläne, sechs Meter tiefe Stahlbleche im Boden zu versenken um dem tierischen Störenfried den Weg zum Friedhof zu versperren. Diese Lösung vermag den Gemeindepräsidenten allerdings nur mässig zu überzeugen. «Dies würde mittelfristig bestimmt etwas bringen, langfristig würde sich der Dachs aber halt einfach Wege um die Mauer herum suchen», sagt Stefan Hug.
Ausserdem wäre eine solche Mauer teuer: zwischen 60'000 und 90'000 Franken, sagt Stefan Hug. Da wäre es radikal viel billiger die Tiere ganz einfach abzuschiessen - aber dabei handelt es sich nicht unbedingt um die tierfreundlichste aller Varianten. «Das wäre ganz sicher das aller-, allerletzte Mittel», sagt Hug. Vorher wolle man noch weitere Methoden überprüfen, so zum Beispiel eine Umsiedlung der emsigen Dachspopulationen vom Friedhof Bleichenberg in ein neues Zuhause an einem anderen Ort.
Der Gemeinderat von Zuchwil wird sich im Rahmen der Budgetdebatte für das nächste Jahr für eine Methode entscheiden müssen. Das Zubetonieren oder das Auffüllen mit Kies der offen liegenden Hohlräume wird dabei allerdings nicht mehr in Betracht gezogen. Das macht die Gemeinde nämlich bereits seit Jahren - ohne Erfolg.