In Reih und Glied liegen auf einer Wiese bei Bubendorf derzeit Dutzende Baustämme. Es sind hochwertige Hölzer - Ahorn, Eiche, Esche, Nussbaum - die darauf warten, von einem neuen Besitzer erworben und verarbeitet zu werden. «Wertholzverkauf» nennt sich das Ganze. Es ist eine Art Auktion von edlen Baumstämmen aus der Region.
Speziell ist die Aktion deshalb, weil die Bieter ihre Gebote nicht gleichzeitig abgeben und sich folglich nicht gegenseitig nach oben bieten, sondern dass alle Interessenten unabhängig voneinander ihr Höchstgebot abgeben. Am Ende der Aktion - diesen Mittwoch - wird dann vor Ort eröffnet, wer den Zuschlag für welchen Baumstamm bekommt.
Das höchste Gebot für die «Braut»
Besonders begehrt sei «Riegelahorn», das sind Ahorn-Stämme mit einem anomalen Faserverlauf, wodurch beim längsgeschnittenen Holz ein streifenförmiges Quermuster zu erkennen ist. Diese «Flammenoptik» wird unter anderem für den Innenausbau von Luxusautos oder für Musikinstrumente verwendet. Letztes Jahr wurde ein Riegelahorn in Bubendorf für rund 18'500 Franken verkauft.
Der Stamm mit dem höchsten Gebot wird «Braut» genannt. «Derjenige, welche die Braut erwirbt, gibt den anderen Bietern einen Kaffee aus», sagt Balz Recher, Revierförster von Bubendorf, der für den Verkauf verantwortlich ist. So verlange es die Tradition. Für den Wertholzverkauf reisen potenzielle Käufer aus halb Europa an, aus Deutschland, Italien, Polen oder Frankreich.
«Man kann völlig daneben liegen»
Eine kürzere Anfahrt hatte Simon Albiez aus Rheinfelden, der dort eine Sägerei führt. Er schreitet die Bäume zügig ab, und entscheidet rasch, für welche er bieten will. «Mein Gebot kann aber auch völlig daneben liegen, es ist ziemlich schwierig abzuschätzen, was die Konkurrenz macht», sagt Albiez.