- Bei einem schweren Verkehrsunfall eines Reisecars auf der Autobahn A3 in Zürich ist am Sonntagmorgen eine Person ums Leben gekommen.
- Mehrere Personen sind verletzt worden, drei davon schwer.
- Insgesamt waren 50 Personen an Bord, eine davon aus der Schweiz.
- Die zeitweilig gesperrte Sihlhochstrasse zwischen Brunau und Wiedikon ist in beiden Richtungen wieder geöffnet.
Der Unfall ereignete sich laut Angaben der Zürcher Kantonspolizei kurz vor 4.15 Uhr auf der Anfahrt in die Stadt am Ende des Autobahnzubringers A3W – der auch Sihlhochstrasse genannt wird.
Der Car, der einem Subunternehmen des Fernreiseanbieters Flixbus gehört, sei von Genua nach Düsseldorf unterwegs gewesen, als er ins Schleudern geriet und in eine Mauer am Ende der Autobahn prallte. Diese Mauer verhinderte, dass der Car auch noch 10 Meter hinunter in die Sihl stürzte.
An Bord waren insgesamt 50 Personen, eine davon aus der Schweiz, die anderen aus diversen anderen Ländern.
Keine Kinder im Car
Drei Insassen wurden bei dem Unfall schwer verletzt, 40 weitere leicht- bis mittelschwer. 22 Personen haben das Spital inzwischen wieder verlassen können. Beim Todesopfer handelte es sich um eine 37-jährige Italienerin. Kinder waren nicht im Bus. Beide Chauffeure des Cars befinden sich unter den Schwerverletzten.
Wegen des Unfalls war die Autobahn zwischen Brunau und Wiedikon in beiden Richtungen gesperrt. Nun hat sie die Polizei in beide Richtungen wieder frei gegeben.
Warum der Car von der richtigen Spur abkam und in die Mauer krachte, wird noch abgeklärt. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die Strasse noch schneebedeckt. Meteorologen hatten vor Glatteis gewarnt.
Rest des «Expressstrassen-Ypsilons»
Der Unfall geschah auf dem Autobahn-Stummel, der heute noch von der einstigen Autobahn-Euphorie zeugt. Die im Jahr 1974 eröffnete Sihlhochstrasse sollte den Südast des «Expressstrassen-Ypsilon» bilden, der quer durch die Stadt hätte führen sollen. Das «Ypsilon» wurde indes nie fertiggestellt. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wurde das Projekt beerdigt. Der bereits gebaute Autobahn-Stummel hoch über der Sihl ist ein Überbleibsel dieser Pläne.
Auf die Tatsache, dass die Autobahn dort zu Ende ist, wird nicht speziell hingewiesen. Die Fahrspur biegt früh genug rechts ab. Wer jedoch links auf den Pannenstreifen gerät, kollidiert bald mit der Mauer.
Eine Absperrung gibt es nicht, da der «Stummel» regelmässig von Polizei und Rettungskräften genutzt wird, um schnell die Richtung wechseln zu können und zu einer Unfallstelle zu gelangen. Eine Absperrung müsste jedes Mal ab- und wieder aufgebaut werden.