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Uni-Bibliothek Freiburg Eine Ausstellung lüftet den Schleier

Der Schleier ist heute für viele ein rotes Tuch, verbunden mit dem Islam. Die Ausstellung «Schleier und Entschleierung: Unterschiedliche Wirklichkeiten» zeigt jedoch: Der Schleier hatte von der Antike bis heute immer seinen Platz in unserer Gesellschaft.

Wer hat den Schleier erfunden? Nicht der Islam. Schon in der Antike bedeckten sich die Göttinnen mit einem Schleier. Und auch weltliche Frauen trugen diese Kopfbedeckung, zum Beispiel, um sich von Prostituierten abzugrenzen, sagt Silvia Zehnder, die Ausstellungsverantwortliche der Universitätsbibliothek Freiburg.

Der Schleier grenzte die Frauen von den Prostituierten ab.
Autor: Silvia Zehnder zum Schleier in der Antike

Die erste Religion, die den Schleier kannte, war das Christentum. Paulus habe im Korintherbrief geschrieben, Frauen sollen beim Gebet Schleier tragen. «Frauen sind nur ein Abglanz des Mannes.»

Die Ausstellung will relativieren, sagt Silvia Zehnder. Frauen und Männer haben Schleier getragen. In den 1960-er Jahren hat Brigitte Bardot Schleier getragen. Das Spiel der Verführung spielte immer auch eine Rolle. Der Schleier als Modestück.

Der ästhetische Schleier war Mode.
Autor: Silvia Zehnder zum Schleier als Modestück

Ab der Französischen Revolution hat sich unsere Gesellschaft entschleiert. Man zeigte immer mehr Haut. Der Bikini bekam den Namen 1946 auf Grund einer Atombombenexplosion. «Der Bikini als Explosion unserer Gesellschaft.»

Audio
Silvia Zehnder zur Ausstellung (5.4.2017)
05:00 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten.

Die Ausstellung wolle nicht urteilen, sagt Silvia Zehnder. Sondern den Betrachter zum Nachdenken ermuntern. Er soll sich eine eigene Meinung bilden.

Die Ausstellung ist mit einem Freiburger Aspekt ergänzt. Ein Bild zeigt eine Frau, eingehüllt von Kopf bis Fuss: «Eine trauernde Senslerin.» Das Bild stammt aus dem Jahr 1820. «Bei Hochzeiten trägt man noch heute Schleier.» Es gebe auch heute noch bei uns Zeichen dieser Verschleierung und Entschleierung, sagt Silvia Zehnder.

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