5:2 hat Floorball Köniz am Sonntag den 11-fachen Champion Wiler-Ersigen geschlagen. Noch nie zuvor gewannen die Könizer den Schweizermeistertitel. Der langjährige Trainer René Berliat wusste, dass es seine letzte Gelegenheit für den Titel war, seinen Rücktritt hatte er bereits Ende 2017 angekündigt.
Dass das Märchen eines solchen Abgangs wahr werden könnte, habe er während des Spiels ausblenden müssen, erzählt René Berliat am Tag danach. Im Sport dürfe man nicht zu weit vorausdenken. «Sonst verliert man den Fokus.»
Nach dem Spiel aber war die Party gross: «Wir wurden in Köniz auf einem Kreisel von über hundert Leuten mit Sprechchören empfangen, haben zusammen gesungen und bis gegen Mitternacht gefeiert», erzählt der abtretende Trainer.
Die Veränderungen im Unihockey seit 30 Jahren sind gigantisch.
Von seinen knapp 50 Lebensjahren hat René Berliat 30 Jahre bei Floorball Köniz mitgemacht. Zuerst war er Spieler, dann Juniorentrainer, seit bald 15 Jahren trainierte er die erste Mannschaft. In dieser Zeit habe sich Vieles verändert, erzählt er: «Unihockey wurde vom Amateursport zum Leistungssport.» Die Veränderungen von der Gründerzeit vor 30 Jahren zu heute mit der Live-Fernsehübertragung des Superfinals seien gigantisch, sagt Berliat. «Für mich ist es etwas vom Schönsten, dass ich die Entwicklung dieser Sportart so miterleben durfte.»
Dass er nun aufhört, habe mit einer gewissen Müdigkeit zu tun, sagt René Berliat. «Über die Jahre wiederholen sich die Geschichten.» Man müsse aufpassen, dass man als Trainer nicht fatalistisch oder ironisch werde. Jetzt hat Berliat mit seiner Mannschaft noch den Meistertitel geholt. Die Freude darüber paare sich mit der Erleichterung, nicht gleich wieder die nächste Saison planen zu müssen, sagt er. «Nun will ich versuchen, anderen Sachen in meinem Leben mehr Platz zu geben.»