Für Reto Luginbühl ist der vom Schweizer Fernsehen SRF übertragene Superfinal am Samstag der verdiente Lohn für das grosse Engagement, welches Spieler, Vereinsfunktionäre und Supporter seit Jahrzehnten in den Unihockeyverein Wiler-Ersigen stecken. «Unsere Region ist ganz aus dem Häuschen», sagt der Vereinspräsident. Viele Spieler aus der Region sowie zahlreiche Junioren würden mitfiebern. Der SV Wiler-Ersigen spielt zwar mittlerweile in grösseren Hallen in der Region, fühlt sich aber laut Luginbühl mit den Emmentaler Dörfern Wiler und Ersigen immer noch eng verbunden.
Profis mit Paketen ködern
Als 10-facher Schweizermeister, ehemaliger Europacup- und Schweizer Cupsieger gilt Wiler-Ersigen als eine der profiliertesten und bekanntesten Mannschaften der Schweiz. Den Vereinserfolgen sei es mitunter zu verdanken, dass viele junge Talente aus anderen Vereinen den Weg zu Wiler-Ersigen finden, sagt Reto Luginbühl.
Unsere Region ist ganz aus dem Häuschen.
Profis aus dem Ausland, die es brauche, um an der Spitze der Schweizer Meisterschaft mitzuspielen, würde man mit einem Paket aus Wohnmöglichkeit, finanzieller Entschädigung, eigenem Auto oder der Aussicht auf einen Job für Wiler-Ersigen gewinnen.
Dem Imageproblem ist schlecht beizukommen
Trotz aller Professionalität ist der Unihockeysport nicht durch ein grosses Publikumsinteresse gesegnet. Noch immer leide der Unihockeysport laut Reto Luginbühl an einem Imageproblem – geprägt von Erinnerungen an den Schulsport und den Turnhallen-Mief. Solange man Unihockey nicht in repräsentativen Sporthallen spielen könne, werde sich die Gunst des Publikums nicht gross verändern, meint Luginbühl.
Unihockey live im Fernsehen
Immerhin. Die um Aufmerksamkeit ringende Sportart dürfte am Samstag ein noch grösseres Publikum als bei den beiden ersten Superfinals erreichen. Erstmals ermitteln die Männer ihren Meister zur besten Sendezeit ab 20.20 Uhr. Die Frauen stehen davor im Einsatz. Beide Partien überträgt das Schweizer Fernsehen live.
Wiler-Ersigen steigt als Favorit ins Entscheidungsspiel. Die Berner holten zwischen 2007 und 2012 sieben Meistertitel in Serie und gewannen auch 2014 und 2015 die Meisterschaft. Auf dem Weg in den Superfinal verlor Wiler im gesamten Saisonverlauf nur drei Partien, zwei davon in der Qualifikation.