- GE ist fortlaufend mit Umstrukturierungen beschäftigt. Dazu laufen konzernintern Konsultationsverfahren.
- Die Mitarbeitenden sind verunsichert. Sie wollen ihrer Forderungen nach einer klaren Strategie Gewicht verleihen mit einer Unterschriftensammlung.
- Die Konzernleitung kommentiert diese Aktion nicht mit dem Verweis auf das laufende Konsultationsverfahren.
«Wir haben wirklich eine Problematik, dass wir nicht mehr – oder nicht überall – motiviert unsere Arbeit machen können» – Thomas Bauer arbeitet bei General Electric (GE) in Baden, und er ist enttäuscht. Von seinem Arbeitgeber. «Weil wir immer dieses Damoklesschwert im Hintergrund haben: Wie geht's weiter?» Thomas Bauer steht am Mittwochmorgen vor dem Schweizer Hauptsitz von GE und sammelt Unterschriften für eine Petition. Das Ziel: Der US-Energiekonzern solle eine klare Strategie formulieren und nicht weitere Umstrukturierungen planen.
«Wir sind mittlerweile in der dritten grossen Restrukturierung in der Schweiz. Dazwischen hatten wir kleine Restrukturierungen. Und ‹klein› heisst bei uns 50 bis 60 Leute», erklärt Thomas Bauer. Er selber arbeitet seit bald 30 Jahren im Betrieb in Baden und ist dort Präsident der Personalvertretung von GE Schweiz.
Sie wollen in Frieden und zufrieden arbeiten.
Er hat nicht nur unter General Electric im Aargau gearbeitet sondern auch unter Alstom. So etwas wie jetzt hat er noch nicht erlebt. Es sei unglaublich. Und belastend für die Mitarbeiter. «Die haben alle eine Familie, ein Umfeld, und sie wollen in Frieden und zufrieden arbeiten. Das machen sie nämlich gern und gut. Traurig ist: Der Konzern hätte so viel zu bieten.»
Fortschritte bei den Konsultationen
General Electric geht auf Anfrage von SRF nicht auf die Wünsche oder die Befindlichkeiten der Mitarbeiter ein. Der Konzern nimmt aber wie folgt schriftlich Stellung zum aktuellen Konsultationsverfahren: «GE macht bei den im Juni 2019 begonnenen europäischen und schweizerischen Konsultationen mit den Sozialpartnern gute Fortschritte und ist zuversichtlich, dass diese etablierten Prozesse es allen beteiligten Parteien ermöglichen werden, Gehör zu finden. Diese Konsultationsverfahren sind vertraulich, sodass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details mitteilen können.»