Mitte April klingelt es an der Tür eines Einfamilienhauses in Horgen ZH. Ein Wanderhandwerker und seine Leute bieten der Hausbesitzerin ihre Dienste an. Da sie schon einmal gute Erfahrungen mit reisenden Handwerkern gemacht hat, vereinbart sie mündlich diverse Arbeiten: Die Fensterläden und Gartenhaus abschleifen und neu streichen, die Gartenmauer streichen sowie den Vorplatz vom Moos befreien.
Obwohl es diverse Probleme gibt und die Arbeiten nicht erledigt sind, lässt sich die Hausbesitzerin Ende April dazu drängen, bereits 7'400 Franken zu bezahlen. Die versprochene Quittung habe sie bis heute nicht erhalten, erzählt sie dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Halbbatzige Arbeit
Die bisher erledigte Arbeit entpuppt sich als Pfusch: «Der Schopf hat schwarze Striemen entlang der Fenster», erzählt die Frau. Die Fensterläden seien nicht abgeschliffen worden. Die Farbe blättere bereits wieder ab.
Trotz wiederholter Versprechen werden die Arbeiten nicht verbessert und zu Ende geführt. Im Juli – nach drei Monaten also – meldet sich die Frau deshalb bei der Regionalzeitung, welche anonymisiert über den Fall berichtet. Ihr Sohn verfasst eine negative Bewertung auf Google.
So schludrig arbeiteten die Handwerker
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Nun stellt der Firmen-Chef plötzlich Bedingungen: Er schicke erst wieder Arbeiter vorbei, wenn die negative Google-Bewertung entfernt sei. Diese Bedingung wiederholt er auch gegenüber «Espresso». Er streitet auch ab, dass er von der Frau je Geld erhalten habe und meint, jetzt stehe Aussage gegen Aussage. Beweise hätte «Espresso» keine.
Die Frau kann jedoch eine Bankquittung vorweisen, dass sie Ende April tatsächlich die fragliche Summe abgehoben hat. Vor einigen Tagen hat sie nun auf dem Polizeiposten Anzeige erstattet.