In Uri wirken sich Schadstoffe in der Luft besonders stark aus, weil der Kanton von Kaltluftseen geprägt ist. Die sogenannte Inversion unterbindet die Durchmischung der untersten Luftschicht, Abgas bleibt hier länger liegen, wie aus einer Broschüre hervorgeht, die das Urner Amt für Umweltschutz am Freitag veröffentlichte.
Bei einer Inversion nimmt die Lufttemperatur mit der Höhe zu statt ab. Diese Wetterlage mit lokalen Kaltluftseen ist typisch für den Kanton Uri und vor allem in der Nacht, den Morgenstunden und während der Wintermonate ein häufiges Phänomen.
Es hat mit einem 2002 installierten Temperaturprofil in Erstfeld untersucht, welchen Einfluss die Inversion auf die Luftqualität hat. Man könne nun belegen, dass Inversionen die Luftbelastung im Talboden massgeblich verstärken.
Höhere Belastung im Alpental
Luftschadstoffe haben demnach in Alpentälern eine grössere Immissionsbelastung zur Folge als im Mittelland. So belaste eine bestimmte Menge Stickoxide den Kanton Uri dreimal so stark wie das Mittelland. Diese Erkenntnis sei insbesondere vor dem Hintergrund der Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs von der Strasse auf die Schiene wichtig, hält das Amt fest.
Zwar habe die Inversionshäufigkeit der bodennahen Schicht in Erstfeld von 2002 bis 2014 im Jahresmittel und damit auch die Stickoxidimmission abgenommen. Dieser meteorologische Trend dauerte allerdings nur bis 2015 an. Die künftige Entwicklung der Inversionshäufigkeit müsse weiter beobachtet werden.