Paul Stulz steht im Stadtzentrum und sammelt Unterschriften. «Mit meiner Frau habe ich schon 1000 Unterschriften gesammelt.» Er fällt auf mit seinem orangen Gilet. Die Non-Profit-Organisation Attac unterstützt das Referendum. Die Gewerkschaften und die Freiburger Jungsozialisten auch. «Ich bin kein linker Querulant», betont Paul Stulz. Aber die Steuerreform gehe ihm zu weit.
Ich bin kein linker Querulant
Die Unternehmenssteuerreform diene vor allem den Reichen, ist der 68-jährige Rentner überzeugt.
Unternehmenssteuerreform Freiburg
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Freiburg will die Gewinnsteuern für Unternehmen von heute 19.86 auf 13.72 Prozent senken. Der Kanton würde so jährlich 40 Millionen Franken an Steuereinnahmen verlieren, die Gemeinden 33 Millionen. Im Gegenzug sollen Staat und Unternehmen jährlich 30 Millionen Franken für Kinderkrippen, Familienzulagen und Berufsbildung zahlen.
Der Grosse Rat hat der Reform im Dezember 2018 mit 62 zu 12 Stimmen bei 18 Enthaltungen zugestimmt. Attac und Paul Stulz haben das Referendum ergriffen. Kommen die benötigen 6000 Unterschriften zustande, gibt es eine Volksabstimmung. Am 28. März läuft die Sammelfrist ab.
Seinen Sinn für Gerechtigkeit und Solidarität hatte der studierte Agro-Ingenieur bereits als junger Mann. Er war in Nordkamerun als Entwicklungshelfer im Einsatz. «Wir haben Soja, Reis und Kartoffeln angepflanzt.» Seine berufliche Karriere verbrachte er beim Bund. Zuerst beim Bundesamt für Statistik, dann beim Bundesamt für Zivilluftfahrt. «Wir haben eine gute Verwaltung», sagt Paul Stulz. Und diese funktioniere nur Dank Steuereinnahmen so gut.
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