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Farinets-Noten
Legende: Fast 200'000 Farinets sind derzeit im Unterwallis im Umlauf. Anna-Lisa Achtermann/SRF

Unterwalliser Regional-Währung «Farinets» statt Franken

Rund 200 Geschäfte im Unterwallis nehmen die Parallelwährung bereits an. Nun macht auch die Stadt Sion mit.

Seit Mai 2017 hat das Unterwallis ein eigenes Zahlungsmittel. «Farinet» heisst die lokale Währung. Mit ihr soll die heimische Wirtschaft gefördert und die Beziehung zwischen lokalen Produzenten, Händlern und Konsumenten gestärkt werden. «Unsere Idee scheint aufzugehen. Bereits rund 200 Unternehmen, Geschäfte oder auch Restaurants akzeptieren Farinets. Und nun ist auch die Stadt Sion mit dabei», freut sich David Crettenand, Mitinitiant der Farinet. Seit dieser Woche wird die Währung unter anderem nun auch an den Kassen der Gemeindepolizei, der Einwohnerpolizei, der Schwimmbäder oder auch der städtischen Eisbahn akzeptiert.

Unsere Idee scheint aufzugehen.
Autor: David Crettenand Mitinitiant der Farinet

Der Entscheid der Stadt Sion werde der Parallelwärhung zudem zusätzliches Vertrauen entgegenbringen, ist Crettenand überzeugt. «Da andere lokale Währungen in der Schweiz nach kurzer Zeit wieder abgeschafft wurden, haben sich auch viele Walliser Sorgen gemacht, dass dieses Geld bald keinen Wert mehr haben könnte.» Im Wallis solle die alternative Währung aber längerfristig das lokale Gewerbe unterstützen. Das Ziel ist es, bald auch im Oberwallis Farinets anzubieten.

Farinet der Falschmünzer

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Der Namensgeber Joseph-Samuel Farinet hatte im Unterwallis gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Unmenge an gefälschten 20-Rappen-Münzen in Umlauf gebracht. Bei der Bevölkerung genoss sein Falschgeld zeitweise jedoch mehr Vertrauen als das Papiergeld der Kantonalbank, weswegen der Bundesrat Farinets Verhaftung anordnete. Bei dieser starb der Falschmünzer 1880 unter ungeklärten Umständen.

Das Gewerbe freuts

Madge Mevillot ist glücklich über die Nachricht aus der Stadtverwaltung. Die Unterwalliserin führt in Sion ein kleines Spielgeschäft und nimmt schon seit ein paar Monaten Farinets an. «Unser grösster Feind ist das Internet. Die eigene Währung hilft uns diesem Trend entgegenzuwirken.» Zwar würden bis jetzt nur gut 3 bis 4 Menschen pro Monat bei ihr mit Farinets bezahlen, sie freue sich aber jedes einzelne Mal. «Das heisst, dass es doch noch einige Menschen gibt, welche das lokale Gewerbe unterstützen wollen.» Sie selbst habe ihren Weihnachtsbaum bei einem lokalen Händler mit Farinets bezahlt. «Das war ein tolles Gefühl!»

Madge Mevillot zeigt stolz ihre Farinets.
Legende: Madge Mevillots Spielladen ist eines von gut 200 Geschäften, welche Farinet akzeptieren. Anna-Lisa Achtermann/SRF

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