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Unwetter im Unterwallis Mann und Mädchen nach Hochwasser bei Chamoson vermisst

  • Nach einem heftigen Gewitter sind am Sonntagabend bei Chamoson (VS) zwei Fahrzeuge vom Überlauf des Baches Losentze mitgerissen worden.
  • Laut Polizeiangaben sind ein 37-jähriger Genfer und ein sechsjähriges Mädchen in einem Auto von den Fluten mitgerissen worden. Die Suchaktion nach ihnen verlief zunächst erfolglos.
  • Über dem Wallis hatte sich am frühen Abend ein heftiges Gewitter entladen.

Karte der Umgebung.
Legende: SRF

Insgesamt wurden zwei Autos von dem über die Ufer getretenen Bach Losentze mitgerissen. Während eines der beiden Autos leer war, befanden sich im anderen Wagen der Mann und das Mädchen. Das Auto, in dem sich niemand befand, wurde mittlerweile von der Polizei aufgefunden.

Im Einsatz stehen laut Angaben der Kantonspolizei Wallis die Gemeinde- und Kantonspolizei, die Rettungskolonne, der Zivilschutz und die Feuerwehr. Zudem wurde ein Helikopter aufgeboten. Insgesamt sind mehr als 70 Einsatzkräfte mit der Suche nach den beiden Vermissten beschäftigt.

Weil sich derzeit auch kleine Bäche in reissende Fluten verwandeln können, verbietet es der Kanton Wallis der Bevölkerung, sich den Gewässern sowie den Brücken in der betroffenen Region zu nähern. Am Sonntag seien über 1000 Schadenmeldungen eingegangen, berichtete die Kantonspolizei Wallis.

Wassermassen und Schlammlawine

Auf Videos im Internet ist zu sehen, wie sich eine Schlammlawine ihren Weg durch das Flussbett der Losentze bahnt. Andere Regionen im Kanton Wallis waren ebenfalls vom Unwetter betroffen. Die Strasse zwischen Chalais und Vercorin musste am Sonntagabend nach einem Erdrutsch geschlossen werden. Das galt auch für die Strasse zwischen Vex und Euseigne sowie zwischen Sanetsch und Sitten.

Schwere Unwetter auch in Graubünden

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Im Kanton Graubünden wüteten ebenfalls Unwetter. Wie Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, mussten mehrere Passstrassen wegen Erdrutschen gesperrt werden. Während der Verkehr über den Splügenpass bereits am Morgen wieder freigegeben werden konnte, blieben der Maloja-Pass sowie der Lukmanier-Pass von der Tessiner Seite her bis auf weiteres gesperrt.

An den Passstrassen gab es Schäden. Derzeit laufen laut Rüegg Abklärungen. Gegen 15.00 Uhr werde die Lage für den Maloja-Pass neu beurteilt.

Erneutes Unglück in Chamoson

Bereits letztes Jahr hatte in Chamoson ein Bach Schäden angerichtet. Es handelte sich dabei um den Saint-André. Beim Unwetter gestern sind zwar alle drei Bäche in Chamoson über die Ufer getreten, betroffen war aber vor allem das Gebiet der Losentze im Westen der Gemeinde.

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