Vom ausserordentlich starken Unwetter Anfangs Juli war auch die Gemeinde Schlossrued betroffen. Die Dorfstrasse war ein brauner Bach, der viele Keller flutete. Im Nachgang zum Hochwasser reagiert die Gemeinde nun. Sie bietet in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Sandsäcke zum Verkauf an, zum Preis von 6 Franken pro gefüllten 20-Kilo-Sack.
Eine ähnliche Sandsack-Aktion letztes Jahr sei noch auf kleines Interesse gestossen, so Gemeindeschreiber Peter Lüthy. Jetzt, nach dem zweiten Hochwasser innerhalb eines Jahres, seien bereits mehrere Bestellungen eingegangen. Eine Person mit besonders exponierter Wohnlage habe sogar 50 Sandsäcke geordert.
Kurze Haltbarkeit von Sandsäcken
Die privaten Sandsäcke sollen nicht jene der Feuerwehr ersetzen, betont Gemeindeschreiber Lüthy. Sie dienten aber der persönlichen Sicherheit. Ob der Nutzen der Sandsäcke im Notfall gross wäre, das bezweifelt man bei der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) auf Anfrage. Es sei sehr begrüssenswert, dass die Gemeinde etwas für die Sicherheit der Bevölkerung unternehme. Ob Sandsäcke aber bei einem solch starken Unwetter wie im Juli genützt hätten, das sei fraglich.
Heute existierten bessere und schnellere Möglichkeiten für den Schutz vor Hochwasser – Balkensysteme etwa, die sich am Türrahmen einklicken lassen. Doch auch diese hätten bei einem Hochwasser wie dem letzten wohl versagt. Gefüllte Sandsäcke weisen laut der AGV zudem eine kurze Lebensdauer auf. Die Haltbarkeit betrage nur gerade ein Jahr. Ob die Sandsäcke in Schlossrued vor dem nächsten Hochwasser schützen, ist demnach nicht sicher.