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Portrait von Autor Martin Weiss
Legende: «Wenn unsere Helden nur nicht in Teufels Küche geraten...», so beginnt der neue Munggenstalder-Comic von Autor Weiss. SRF

Urner Geschichte im Comic «Historiker ringen um jede Zahl – wir erzählen Geschichten»

Der neue Munggenstalder-Comicband ist die dritte Ausgabe der Schweizer Comic-Reihe. Darin vermitteln Martin Weiss (Text) und Rolf Willi (Illustration) die Schweizer Geschichte in einer humorvollen Verpackung. Zwei Jahre haben sie für die 96-seitige Story recherchiert.

Martin Weiss, sie sind Zürcher Journalist, Filmemacher und Autor und schreiben Comics über die Urschweiz. Was verbindet sie mit dieser Region?

Martin Weiss: Wegen der NEAT war der Gotthard als Thema gesetzt. Dann kam uns die Idee mit dem Teufel aus der Legende. Der wurde ja ausgetrickst von den Urnern mit dem Ziegenbock und hat das bis heute nicht überwunden. Deshalb rächt er sich und wirft immer wieder Steine auf den Saumpfad hinunter.

Die Jahreszahlen sind bis fast auf das Datum genau. Rund um diese Fakten kann man spielen.
Autor: Martin Weiss

Wie passen denn Comic und die Schweizer Geschichte zusammen?

Ähnlich wie Asterix und Obelix in Frankreich bietet auch die Schweizer Geschichte viel Stoff, den man auf lustige Art und Weise und nicht so historisch verkrampft erzählen kann. Die Form des Comics ist das absolut richtige Medium: frech, witzig und spitzig. Das haben wir mit dem ersten Band «Klostersturm» und dem zweiten «Am Morgarten» schon probiert und jetzt kommt eben der Gotthard dazu.

Wann siegt in Ihren Comics die historische Korrektheit und wann der Witz?

Der Comic

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Frühling 1327: Im Dorf Munggenstalden rosten die Hellebarden. Da taucht Albin auf, Chef der Urner Säumer, und bittet um Hilfe. Der Teufel treibe in den Schöllenen sein Unwesen. Die Munggenstalder freuen sich auf Action. Sie wollen mit den beiden Kräuterfrauen Annekäthy und Chrütlistine und ihrem Teufelswasser dem Teufel an den Kragen.

Die Story muss in groben Zügen stimmen. Den König Ludwig gab es wirklich und er liess sich tatsächlich in Mailand zum König der Lombarden krönen. Auch seine Frau gab es, die ihm später nachreiste. Das stimmt, die Jahreszahlen sind bis fast auf das Datum genau. Rund um diese Fakten kann man spielen.

Ihre Comics sind auch Unterrichtsstoff in Schulen. Wurden Sie auch schon von Lehrern zurechtgewiesen, sich an die Fakten zu halten?

Von Pädagogen weniger, dafür aber von Historikern. Die meinten etwa, dass man mit historischem Stoff nicht so locker umgehen dürfe, das sei kein Selbstbedienungsladen, um witzige, aber falsche Dinge zu erzählen. Viele Historiker ringen um jede Jahreszahl. Wir sind hingegen narrativ stark: Wir erzählen Geschichten. Es gibt aber auch Historiker, die unsere Comics super finden.

Das Gespräch mit Martin Weiss führte Lea Schüpbach.

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