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Urner Regierungsratswahlen Vier Neue wollen Platz nehmen – aber nur zwei Sessel werden frei

FDP und CVP wollen ihre freien Sitze verteidigen. Die SVP greift an und ihr Landratspräsident mischt als «Wilder» mit.

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Neun Kandidierende für die sieben Urner Sitze sind männlich
Aus Schweiz aktuell vom 17.02.2020.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 9 Sekunden.

Am 8. März wählt die Urner Stimmbevölkerung eine neue Regierung sowie ein neues Kantonsparlament, den Landrat. Für die sieben Sitze im Regierungsrat bewerben sich insgesamt neun Männer. Zwei der bisherigen Regierungsmitglieder treten nicht mehr an: Barbara Bär (FDP) beendet ihre politische Karriere nach acht Jahren in der Regierung, Heidi Z'graggen (CVP) wechselt in den Ständerat nach Bern.

Im zweiten Teil der Wahlvorschau erfahren Sie hier mehr über die vier neuen Kandidaten – vorgestellt in alphabetischer Reihenfolge. Im ersten Teil waren die fünf Bisherigen, die wieder antreten, an der Reihe.

Wer sind nun also die vier Neuen, die sich einen Urner Regierungssitz erkämpfen wollen? Und wie steht es um ihre Wahlchancen? Hier eine Übersicht:

Christian Arnold (SVP)

Zur Person: Der 43-jährige Seedorfer ist seit 2012 Mitglied des Urner Landrats. Ausserdem ist er Präsident der Urner SVP. Er führt einer der grössten Urner Landwirtschaftsbetriebe. Zudem ist er im Verwaltungsrat der Emmi und im Vorstand der Zentralschweizer Milchproduzenten.

Einschätzung Wahlchancen Christian Arnold

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Dass die SVP mit einem Sitz in die Regierung gehört, ist im Kanton Uri weitgehend unbestritten. Christian Arnold, der 1998 die Urner SVP mitgründete, startet daher aus einer guten Position in die Regierungsratswahlen – zumal er nach acht Jahren im Landrat über einen soliden politischen Rucksack verfügt, in der Wirtschaft gut vernetzt ist und mit seiner umgänglichen Art gut ankommt. Zeigen muss sich aber, wie sehr ihm die wilde Kandidatur seines Parteikollegen Pascal Blöchlinger schadet: Die beiden SVP-Kandidaten könnten sich gegenseitig Stimmen streitig machen.

Pascal Blöchlinger (SVP)

Zur Person: Der 42-Jährige kommt aus Altdorf. Er ist aktuell Landratspräsident und war sieben Jahre lang Präsident der Urner SVP. Blöchlinger ist studierter Betriebswirtschafter und arbeitet momentan bei der familieneigenen Recycling Firma.

Einschätzung Wahlchancen Pascal Blöchlinger

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Als diesjähriger Landratspräsident absolviert Pascal Blöchlinger verschiedene öffentliche Auftritte, das dürfte ihm einiges an Bekanntheit bei der Bevölkerung einbringen. Zudem konnte er bereits bei den Nationalratswahlen im Herbst 2019 einen Achtungserfolg verbuchen. Als Unternehmer geniesst Blöchlinger Rückhalt in Gewerbekreisen, daher ist es gut möglich, dass er Stimmen aus dem FDP-Lager erhält. Allerdings muss sich noch zeigen, wie gut bei der SVP-Stammwählerschaft die wilde Kandidatur Blöchlingers ankommt, der vom Auftreten her eher urban und zuweilen etwas exzentrisch daherkommt. Mit Christian Arnold als offiziellen SVP-Kandidaten hat er zudem einen starken parteiinternen Konkurrenten.

Daniel Furrer (CVP)

Zur Person: Furrer ist 49-jährig und kommt aus Erstfeld. Seit 2008 ist er Landrat, davon fünf Jahre als Präsident der CVP-Fraktion. Furrer ist ausgebildeter Landwirt mit Meisterprüfung. Zudem ist er im Verwaltungsrat der Landi Uri.

Einschätzung Wahlchancen Daniel Furrer

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Mit zwölf Jahren im Landrat gehört er zu den dienstältesten Mitgliedern des Parlaments. Er hat zudem die einflussreiche Finanzkommission präsidiert und war Präsident der CVP-Fraktion. Ein gewichtiger Parlamentarier also – allerdings eher ein stiller Schaffer und in der Öffentlichkeit daher weniger bekannt als andere Kandidaten. Das könnte ein Handicap für Daniel Furrer sein. Andererseits hat er als Landwirt die Bauern hinter sich – und dürfte auch davon profitieren, dass er der CVP angehört, der stärksten Partei im Kanton. Es scheint realistisch, dass er den dritten Regierungssitz der CVP verteidigen kann.

Georg Simmen (FDP)

Zur Person: Simmen ist 46-jährig und wohnt in Realp. Seit 2009 ist er Urner Landrat. Der studierte Jurist ist ausserdem Talschreiber der Korporation Urseren sowie Co-Geschäftsführer des Elektrizitätswerks Ursern.

Einschätzung Wahlchancen Georg Simmen

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Nach mehr als zehn Jahren im Parlament fehlt es ihm nicht an politischer Erfahrung – und von der Rhetorik und Eloquenz her hat er unbestritten das Zeug zum Regierungsrat. Fraglich ist aber, wie stark er die Wählerinnen und Wähler für sich mobilisieren kann. Die meisten seiner Vorstösse im Parlament betreffen das Urserntal, aus dem er stammt; die Stimmen von dort alleine werden jedoch nicht reichen. Kommt dazu, dass das Urserntal mit Baudirektor Roger Nager bereits in der Regierung vertreten ist und dieser die Wiederwahl problemlos schaffen dürfte. Vor Nager gab es während Jahrzehnten keinen Urschner Regierungsrat – dass es auf einmal gleich zwei davon geben wird, scheint eher unwahrscheinlich. Die FDP ist mit ihren heute drei Sitzen in der Regierung ausserdem übervertreten. Gut denkbar daher, dass es Georg Simmen nicht gelingt, den Sitz zu verteidigen.

Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 / 17:30 Uhr; fiss;gotl

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