- Am frühen Freitagabend wurde in einem Feld in der Freiburger Gemeinde Jaun ein toter Wolf gefunden.
- Wie das weibliche Tier verendet ist, ist noch nicht bekannt.
- Die Behörden ermitteln.
Es ist das erste Mal, dass im Kanton Freiburg ein toter Wolf gefunden worden ist. Ein Landwirt habe bemerkt, dass sich Tiere um den Kadaver geschart hätten. Darauf habe er die Wildhut alarmiert, sagte Dominique Schaller, der Chef des Amtes für Wald, Wild und Fischerei, der Nachrichtenagentur SDA.
Der Kadaver des Wolfsweibchens wurde ins Pathologische Institut der Universität Bern gebracht, wo er seziert wird. Auch das Erbgut soll unter die Lupe genommen werden. Noch ist offen, ob das tote Tier das Weibchen F13 ist, das sich Anfang Jahr im fraglichen Gebiet aufgehalten hatte, schreibt das Freiburger Amt.
Böswillige Tat nicht auszuschliessen
Eine böswillige Tat könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Schaller. Spuren von Geschossen seien am Kadaver zwar nicht festgestellt worden. Aber ein kleinkalibriges Projektil oder auch eine Vergiftung seien nicht auszuschliessen.
Das Amt für Wald, Wild und Fischerei und die Kantonspolizei haben Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet.
Im Kanton Freiburg könnten gemäss derzeitigem Stand der Beobachtungen bis zu drei Wölfe leben. Die neusten Bilder von Mitte März zeigten das Männchen M64 zusammen mit dem Weibchen F13. Im Süden des Kantons wurde zudem die Präsenz eines jungen Wolfes festgestellt. Seine Identität steht nicht fest.
Bisher keine regulären Abschüsse
Zu Regulierungsabschüssen kam es bisher in Freiburg nicht. Die Quoten dafür sind nicht erfüllt. In der vergangenen Alpsaison fielen laut Schaller 33 Nutztiere Wolfsrissen zum Opfer, im laufenden Jahr bisher etwa zehn. Alle Risse ereigneten sich auf Alpen, die nicht von Schutzhunden bewacht werden. Von diesen Hunden gibt es in Freiburg 17.
Am Mittwoch hatte das bernische Jagdinspektorat die Bevölkerung zu einem Informationsabend über den Wolf nach Schwarzenburg eingeladen. Aus dem Publikum kamen zahlreiche kritische und emotionale Voten in Bezug auf die Präsenz von Wölfen in der Region Gantrisch, zu der auch die Gemeinde Jaun gehört.