Der Vaterschaftsurlaub für das Basler Staatspersonal wird von heute zehn auf zwanzig Tage verlängert. Der Grosse Rat hat die Regierung am Donnerstag mit der Umsetzung des Anliegens beauftragt, das mit einer Motion des Grünen Bündnisses eingebracht worden war.
Die Motionärin hatte mit ihrem Anliegen bei der Regierung offene Türen eingerannt. Die Exekutive hatte dem Rat beantragt, die Motion zu überweisen. Diesem Wunsch kam die Ratsmehrheit nun mit 51 gegen 44 Stimmen nach.
«Bringt viel, kostet wenig»
In der Debatte versuchten Sprecher aus bürgerlichen Parteien und von der SVP vergeblich, die Überweisung zu verhindern. Ein SVP-Sprecher sagte, dass es Sache der Eltern sei, sich auch ohne Lohnfortzahlung zu organisieren. Und eine Sprecherin der LDP wies darauf hin, dass eine Elternzeit die bessere Lösung sei als ein verlängerter Vaterschaftsurlaub. Die Bürgerlichen fürchten, das Ansinnen setze KMU unter Druck, eine ähnliche Regelung einzuführen, obwohl ihnen das Geld dafür fehle.
Die Linke überzeugte dieses Argument nicht. Ihre Vertreterinnen und Vertreter betonten vielmehr das Kindswohl. Es täte den Kindern gut, wenn die Väter schon bei der Geburt viel mit ihnen zusammen seien. Und es sei auch ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung von Frau und Mann, weil Väter, die sich von Geburt an um ihre Kinder kümmern, auch später mehr Eltern- und Hausarbeit übernehmen - und die Mütter schneller in ihren Beruf zurückkehren könnten.
Die Verlängerung des Vaterschaftsurlaub koste wenig, bringe aber sehr viel, sagte ein Sprecher des Grünen Bündnisses. Die Regierung rechnet mit Mehrkosten von rund 640'000 Franken.