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Gemeinderätin Ursula Wyss und Publibike-Chef Bruno Rohner enthüllen eine Veloverleih-Stations-Stele.
Legende: Gemeinderätin Ursula Wyss und Publibike-Chef Bruno Rohner enthüllen eine Veloverleih-Stations-Stele. zvg

Veloverleih in Bern Auch in der Bundesstadt rollen nun die Leihvelos

Bern hat ein neues öffentliches Verkehrsmittel: 700 Leihvelos stehen an 70 Standorten bereit. Es ist das grösste Veloverleihsystem der Schweiz.

Bern setzt voll aufs Velo: 2400 Velos sollen bis in zwei Jahren an 200 Standorten verteilt über die Stadt verfügbar sein – E-Bikes und normale Velos. Den Stadtberner Veloverleih betreibt die Post-Tochter Publibike im Auftrag der Stadt. Zum Start stehen 350 E-Bikes und 350 normale Velos an 70 Standorten zur Verfügung.

Das eigene Velo auf dem Publibike-Parkplatz ist okay.
Autor: Ursula Wyss Gemeinderätin Stadt Bern

Für die Leihvelos mussten auch bestehende Veloabstellplätze weichen – rund um den Bahnhof Bern zum Beispiel. Die zuständige Stadtberner Verkehrsdirektorin Ursula Wyss versichert, dass bis im Herbst Ersatz gefunden werden soll, damit das Wildparkieren nicht ausartet. Zudem: «Wenn jemand sein eigenes Velo auf einen Publibike-Parkplatz stellt, ist das okay.»

Die Stadt Bern ist überzeugt, dass das neue Veloverleihsystem gefragt sein wird, auch wenn in Bern viele ihr eigenes Velo besitzen. Wyss meint: «Häufig steht das eigene Velo am falschen Ort. Und man kann aufs Leihvelo ausweichen.»

Praktische Tipps zum Veloausleih

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Wie kann ich ein Velo ausleihen?

Mit der Publibike-App kann man das Velo entriegeln. Eine Ausleihe ist auch mit dem Swisspass möglich. Vorerst braucht es eine Kreditkarte, ab August ist auch die Bezahlung mit der Postcard möglich.

Wo kann ich das Velo zurückbringen?

Das Velo kann man an jedem Standort in der Stadt zurückbringen. Sobald das Velo abgeschlossen ist, ist der Mietvorgang abgeschlossen.

Was kostet eine Ausleihe?

Es gibt verschiedene Abos, je nachdem wie häufig man das Leihvelo braucht und je nachdem, ob man ein normales Velo oder ein E-Bike ausleiht. Es gibt ein Abo ohne Jahresgebühr für Wenig-Nutzer (die ersten 30 Minuten kosten 3.-) und Abos für Vielfahrerinnen mit einer Jahresgebühr von 400.-

Bis jetzt ist das Veloverleihsystem auf die Stadt Bern beschränkt. Geplant ist indes, dass Nachbargemeinden wie Ostermundigen, Köniz oder Zollikofen sich anschliessen. Publibike hat sich verpflichtet, den Veloverleih fünf Jahre lang zu betreiben. Das ökonomische Risiko trägt die Post-Tochter.

In anderen Städten kann man schön länger Velos ausleihen - in Biel oder Freiburg zum Beispiel.

Veloverleih in Freiburg

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Die Stadt Freiburg hat seit 2010 einen Fahrradverleih. Allerdings ist das System mittlerweile veraltet und mit 10 Stationen zu klein. Die Stationen in der flachen Innenstadt wurden gut benutzt. Jene in der hügeligen Agglomeration jedoch nicht. Ab nächster Woche wird Publibike neue Fahrräder einsetzen, drei Viertel davon werden E-Bikes sein. Das Netz wird innert drei Jahre auf 50 Stationen mit insgesamt 450 Fahrrädern ausgebaut. Die Agglo Freiburg subventioniert den Fahrradverleih jährlich mit 150'000 Franken .

In Bern hat die Einführung des Veloverleihs gedauert. Die Stadtregierung war zunächst nicht begeistert. Zu teuer, zu kompliziert sei so ein Veloverleih – und der Nutzen fraglich. Eine wesentliche Vergrösserung des Veloanteils am Gesamtverkehr sei mit einem Veloverleihsystem etwa nicht zu erwarten. Zudem müsse im öffentlichen Raum viel Platz geschaffen werden.

Unterdessen hat die Stimmung gekehrt. Die Stadt Bern räumt dem Velo viel Platz ein, und ist mittlerweile auch überzeugt, dass die Leihvelos heutzutage zu einer modernen Stadt gehören.

Für Pro Velo Bern ist das neue Veloleihsystem keine Konkurrenz zum eigenen Velo, sondern eine Ergänzung – gerade für die vielen Pendlerinnen und Pendler, aber auch für Touristinnen und Touristen.

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