Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und nach dem Landesstreik in der Schweiz formierten sich die Arbeitgeber in der Stadt Bern zu einem Verband: dem Verband stadtbernischer Industrieller. Dabei waren unter anderem die Zuckerfabrik in Aarberg oder die Kartonfabrik in Deisswil, sowie auch Chocolat Tobler aus Bern. Damals hätte der Graben zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden nicht grösser sein können.
Doch spätestens seit 1937, als Gewerkschaften und der Schweizerische Arbeitgeberverband Frieden schlossen und den ersten grossen Gesamtarbeitsvertrag unterzeichneten, entspannte sich die Situation. «Aus einem Gegeneinander wurde ein Miteinander», sagt der heutige Geschäftsführer der Berner Arbeitgeber Claude Thomann.
In Bern vertrage man sich
In anderen Kantonen sind Streiks immer wieder ein Thema, im Kanton Bern kommt es jedoch fast nie dazu. Die Sozialpartnerschaft scheint zu funktionieren. Das sagt auch Claude Thomann, der die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vertritt: «Nirgends vertragen sich die Sozialpartner so gut wie hier im Kanton Bern.» Klar sei man sich nicht immer einig. Aber: «Wir haben ein gemeinsames Ziel: Die Beschäftigung von Menschen.»
Im Kanton Bern ist die Sozialpartnerschaft ausgezeichnet.
Man könne im Kanton Bern sehr gut zusammenarbeiten, bestätigt Ruedi Flückiger vom Verband Angestellte Bern. Und auch Johannes Wartenweiler vom Gewerkschaftsbund Bern sagt, man könne durchaus miteinander reden.