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Verborgene Filmgeschichte Experimente aus den 60er- und 80er-Jahren

Das Zürcher Museum für Gestaltung macht ein wenig bekanntes Kapitel Filmgeschichte sichtbar. In der Ausstellung «Film Implosion» geht es um Schweizer Filmexperimente aus einer Zeit, in der die Ordnung radikal in Frage gestellt wurde. Eine etwas nervöse Angelegenheit.

Das Rattern der Filmprojektoren und das Flimmern der Bildschirme kann die Besucher im Museum für Gestaltung schon etwas zappelig machen. Aber was «Film Implosion» zeigt, sei einzigartig, sagt Ausstellungsmacher Andres Janser. Die Filme entstanden alle in den 60er- bis 80er-Jahren, einer besonders kreativen Zeit: «Man wollte sich abgrenzen vom konventionellen Film und Grenzen im sozialen und gesellschaftlichen Kontext ausloten.»

Grenzen ausloten, das Handwerk neu erfinden

Abgrenzen bedeutet etwa: Keine klassische Handlung mit Anfang und Ende oder kein Happy End. Aus der Überzeugung heraus, es gibt doch auch noch etwas anderes. Die Künstlerinnen und Künstler loteten aber auch die Möglichkeiten des Filmhandwerks aus, indem sie zum Beispiel Filmspuren verkratzten und danach wieder zusammenflickten oder Bilder zu Collagen übereinander lagerten.

Die Filmschnipsel, die nun im Museum für Gestaltung zu sehen sind, waren nicht immer einfach aufzutreiben. Erst dank Geldern aus dem Nationalfonds war es den Ausstellungsmachern möglich, dieses noch unbekannte Kapitel Filmgeschichte aus der Versenkung zu holen.

(simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)

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