Das Projekt «Balkonthon» entstand aus der Not. Ursprünglich war für den 14. April ein Tanzmarathon geplant, mitorganisiert von Tina Wyss. Da der Bundesrat jedoch alle Aktivitäten unterband, konnte die fertig vorbereitete Tanzveranstaltung nicht stattfinden. Um aber allen Interessierten trotzdem etwas anbieten zu können, suchten die Organisatoren nach Möglichkeiten. Aus dem Marathon entstand der Balkonthon.
Ab auf den Balkon!
Solange die Massnahmen nun aufrechterhalten bleiben, soll täglich um 19.15 Uhr getanzt werden. Auf Balkonen, in Vorgärten oder auf Dachterrassen. Tina Wyss hat mit den anderen Organisatoren des Tanzmarathons zusammen eine Choreographie zum Song «I will survive» von Gloria Gaynor entwickelt. Diese Choreographie filmte sie und stellte sie nachher ins Netz. Die Idee ist nun, dass Interessierte die Schritte und Bewegungen zu dieser Choreographie lernen. Täglich sollen sie dann zur gleichen Zeit bei sich zu Hause tanzen.
Kampf der Lethargie
Der Entscheid des Bundesrates war für Tina Wyss ein Schock. Einerseits bedroht er ihre Existenz, da sie nicht mehr unterrichten kann. Anderseits fehlt ihr die Bewegung mit den Anderen, die Grundlage für ihr Wohlergehen ist. Lethargie droht sich auszubreiten. Wyss wollte daher weiter aktiv bleiben. Die Idee, wenigstens zu einer gemeinsamen Choreographie gleichzeitig mit vielen Anderen zu tanzen, die beglückte sie. « Durch dieses Projekt kam ich aus der Ohnmacht. Ich erlebe mich wieder als Gestalterin, und das gibt mir Zukunft.»