Der Kanton Jura reagiert verblüfft auf die Absicht der Berner Regierung, das Spital Moutier zu verkaufen. Bern schaffe da unnötige Sachzwänge zu einem politisch heiklen Zeitpunkt, ärgert sich die jurassische Regierung in einer Mitteilung. Der Verkauf sei zu sistieren, bis die Zukunft von Moutier geklärt sei.
Bern, beziehungsweise die Spitalgruppe des Berner Juras, die HJB AG, hat das Spital im Juli 2018 zum Verkauf ausgeschrieben. Allerdings hat der jurassische Gesundheitsdirektor auf diese Ausschreibung bereits Anfang August öffentlich reagiert. Er weiss auch, dass sich das Swiss Medical Network der Freiburger Privatspitalgruppe Genolier für das Spital Moutier interessiert.
Kanton Bern: Warten bringt nichts
Dass die Spitalgruppe als Aktiengesellschaft das Recht hat, eigene Liegenschaften zu verkaufen, ist der formaljuristische Bereich. Klar ist allerdings, dass die Angelegenheit politisch brisant ist.
Warum also wartet Bern nicht, bis die Zukunft von Moutier geklärt ist? «Der Grund für den Verkauf ist, dass wir jetzt handeln müssen. Das Spital droht auch beim Fachpersonal auszubluten, wenn wir die Zukunft nicht glaubwürdig sichern. Zuwarten und schöne Worte reichen nicht mehr», so die Begründung des bernischen Gesundheitsdirektors Pierre Alain Schnegg. Ein solcher, zeitlich aufwändiger Verkauf sei zudem nicht erst seit Juli 2018 ein Thema.
Er habe der jurassischen Regierung vorgeschlagen, das Spital Moutier so aufzuteilen, dass je ein Drittel den Kantonen gehört und ein weiteres Drittel einem privaten Partner. Die Antwort darauf stehe noch aus.