Wer von A nach B unterwegs ist, nutzt in der Regel mehr als nur ein Verkehrsmittel. Eine Strecke geht man möglicherweise zu Fuss, steigt dann auf ein Tram um und fährt letztlich von der Endstation noch ein paar Minuten mit dem Fahrrad oder Auto zum Zielort.
«Wir wissen fast nichts über die Nutzung»
Diese Verkehrsflüsse zu erfassen und auszuwerten ist das erklärte Ziel der BLT. Hierfür hat das Transportunternehmen eine App entwickelt, mit der sie künftig die Pendlerströme messen will. Die neue App ermittelt die Nutzung der einzelnen Verkehrsträger automatisch, speichert also, wer wann und wo zu Fuss, mit dem Auto oder dem Tram unterwegs war.
«Eigentlich wissen wir heute fast gar nichts über das Mobilitätsverhalten unserer Gäste», sagt Andres Büttiker, Direktor der BLT. Zwar könne man sagen, wie viele Passagiere in den Bussen und Trams der BLT mitfahren und wo sie ein- und aussteigen. Wie sie aber zu den Stationen kommen und auf welche Verkehrsträger sie anschliessend umsteigen, darüber wisse man fast gar nichts.
Mobilität im Wandel
Dabei sei dies für die Zukunft wichtig, sagt Büttiker, denn die Nutzung des Verkehrs sei stark im Wandel. «Früher war klar: Der ÖV ist ein Massentransportmittel, das Auto ein individuelles Transportmittel. Das ist längst nicht mehr so». Bestes Beispiel dafür sei Uber, wo Private einen Taxidienst anbieten. Auf diesen Wandel müsse die BLT reagieren und gegebenenfalls selber andere Mobilitätsdienste anbieten.
Das sei aber noch Zukunftsmusik. Zuerst müsse man testen, ob die App überhaupt funktioniert. Und die Kunden machen offensichtlich gerne mit. Innert weniger Stunden hätten sich bereits 500 Interessierte gemeldet, welche die App testen wollen.