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Verkehrskollaps Die Totalsperrung der Autobahn A2 stürzte Basel ins Verkehrschaos

Autos, Trams und Busse kamen stundenlang nicht vom Fleck, Passagiere verpassten ihre Flüge. Es gab aber auch Profiteure.

Am Mittwochabend ging in der Region Basel auf den Strassen gar nichts mehr. «Wir wissen von einem Bus der Linie 36, der in der Redingstrasse eine Stunde lang an Ort und Stelle stehen blieb», sagt Benjamin Schmid, Sprecher der Basler Verkehrsbetriebe (BVB). Aber nicht nur in Basel, in der ganzen Nordwestschweiz war der Strassenverkehr lahmgelegt. Im Feierabendverkehr benötigten Pendler bis zu vier Stunden um von Basel nach Liestal zu kommen.

Ausgelöst hatte den Verkehrskollaps ein Unfall auf der Autobahn A2. Dort überschlug sich ein Lastwagen, welcher 24'000 Liter Methanol mitführte, eine hochexplosive Substanz. Aufgrund dieser Situation musste die Baselbieter Polizei alle sechs Spuren der A2 während mehreren Stunden sperren, bis das Methanol abgepumpt war. «Man muss wissen, dass es sich bei dem betroffenen Streckenabschnitt um einen der meistbefahrenen der Schweiz handelt», sagt Adrian Gaugler, Sprecher der Baselbieter Polizei. «Es war wirklich ein Super-Gau.»

Schwangere Frau im Stau

Im Stau stecken blieb unter anderen eine hochschwangere Frau. «Die Frau hat dann ihre Wehen bekommen», sagt Gaugler. Sanitäter hätten sie zuerst vor Ort betreut und die Polizei habe sie ins Spital eskortiert, wo sie noch rechtzeitig angekommen sei. Weniger Glück hatten dagegen diverse Flugpassagiere. Rund 150 Passagiere verpassten ihre Flieger, sagt Vivienne Gaskell, Mediensprecherin am Basler Euroairport. Dies, obwohl die Check-In-Zeiten teilweise um eine halbe Stunde verlängert wurden. Ein Pilot entschied sich sogar eigenständig, eine zusätzliche halbe Stunde zu warten, weil alleine in seinem Flugzeug rund 50 Passagiere fehlten.

Velokuriere profitierten

Die Verkehrssituation im Raum Basel sei am Mittwoch «dramatisch» gewesen, sagt Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen. Für Christophe Haller, Präsident des Basler Ablegers des Automobilverbandes TCS, zeigt der Vorfall, dass die Verkehrsinfrastruktur in der Region Basel dem Verkehrsaufkommen nicht mehr genüge.

Neben all den im Stau stecken gebliebenen, genervten Menschen gab es indes auch einige, die sich freuten: die Velokuriere. Jérôme Thiriet von der Basler Kurierzentrale sagt, sie hätten am Mittwoch so viele Aufträge erhalten wie kaum je. «Unsere Kuriere konnten am Nachmittag wahnsinnige Umsätze einfahren. Wir übernahmen sogar Lieferungen von anderen Kurieren, die mit dem Auto unterwegs waren und im Stau stecken blieben.»

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