Rund 4500 Wildtiere liessen 2017 ihr Leben auf den Strassen des Kantons Zürich. Und weil jedes Jahr rund 10'000 Fahrzeuge mehr verkehren, nimmt die Zahl der Unfälle mit Hirschen, Rehen und anderen Tieren stetig zu. Das ist nicht nur traurig, sondern auch teuer: Die Schäden aus Unfällen mit Wildtieren belaufen sich im Kanton jährlich auf rund sieben Millionen Franken.
Nicht Tiere, sondern Fahrer warnen
Es gab Versuche, Wildtiere möglichst von Strassen fernzuhalten – etwa mit Warntönen, Licht oder Geruchsignalen. Das Problem: Die Tiere gewöhnen sich daran, nach kurzer Zeit wirken die Warnungen also nicht mehr. Der Kanton Zürich testet deshalb nun eine andere Methode: Die Autofahrerinnen und Autofahrer werden vor nahenden Wildtieren gewarnt.
Das Prinzip ist nicht ganz neu: Bewegungssensoren an den Randleitpfosten entlang der Strasse lösen orange Blinklichter aus, wenn sich ein Tier der Strasse nähert. Dies signalisiert den Automobilisten, langsam zu fahren. Ein ähnliches System – mit einer Tempo-Tafel statt mit Blinklichtern – ist seit einem Jahr im Zürcher Stadtquartier Albisrieden erfolgreich in Betrieb.
Zahlreiche Fachstellen beteiligt
Am Versuch sind eine ganze Anzahl von Institutionen beteiligt: die kantonale Fischerei- und Jagdverwaltung, das Tiefbauamt, die Kantonspolizei, die Forschungsgruppe Wildtiermanagement der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, der Verband Jagd Zürich, der Wildnispark Zürich sowie die lokalen Jagdgesellschaften nahe der Teststrecken.