Grosse Ziele verfolgte der Winterthurer Stadtrat mit seinem Projekt «Balance». Rund 44 Millionen wollte er damit sparen. Dieses Ziel hat er, drei Jahre später, nur zu zwei Dritteln erreicht. Und ist trotzdem zufrieden, wie er heute in seiner Bilanz mitteilt.
«Wir haben das umgesetzt, was wir konnten», sagt Finanzvorsteherin Yvonne Beutler. Weitere Sparmassnahmen seien vom Volk oder dem Parlament abgelehnt worden. «Das war nicht in der Kompetenz von Verwaltung oder Stadtrat, darum übernehmen wir dafür keine Verantwortung», sagt Beutler.
Verbündete finden, um Kosten zu sparen
Ein Sparprogramm könne nur dann erfolgreich sein, wenn alle Instanzen bereit seien, unangenehme Entscheidungen zu fällen. «Der Stadtrat hat das gemacht. Beim Gemeinderat hat es damit gehappert», sagt Beutler.
Die Finanzvorsteherin zählt Beispiele für Sparmassnahmen auf, die von Volk oder Parlament abgelehnt wurden: Eine Abgabe für die öffentliche Beleuchtung. Oder Gemeindezuschüsse für AHV und IV. Der Verzicht auf einen Stellenausbau bei der Polizei.
Dank den Einsparungen könne Winterthur aufatmen. Dennoch blieben Herausforderungen. «Wir haben ein riesiges Kostenwachstum in Bildung, bei der Langzeitpflege oder beim Sozialen», sagt Beutler. Diese Ausgaben würden durch kantonale Gesetze vorgegeben. Darum will Yvonne Beutler nun Verbündete im Kanton finden. Und eine fairere Verteilung der Kosten erreichen.
Am Dienstag stellt Yvonne Beutler das Budget für 2019 vor.