Die «Kesslergrube» in Grenzach (D) ist eine der Basler Chemiesünden. Bis in die 1960er Jahre luden Basler Chemieunternehmen dort belastetes Material ab, der Boden ist entsprechend verseucht. Die Firma Roche ist derweil dabei, mit ihren Altlasten aufzuräumen. Bis 2020 will das Unternehmen seinen Teil der Kesslergrube vollständig saniert haben.
Derzeit befindet sich das Sanierungsprojekt in der Halbzeit, rund die Hälfte der erwarteten 315'000 Tonnen Erdmaterial wurden bislang abtransportiert. Der Aushub von täglich bis zu 1'000 Tonnen Erde wird in Containern per Schiff und Bahn zu Entsorgungsanlagen in Deutschland und Holland gebracht, wo die Erde aufbereitet oder verbrannt wird.
Viele Sicherheitsvorkehrungen
Für die Sanierung in der Kesslergrube hat Roche ihr komplettes Gelände eingehaust, sprich eine emissionsdichte Halle um und über das Areal gebaut. Diese Halle verhindert, dass Lärm oder Gerüche nach aussen dringen und Anwohner belästigen könnten. Die Mitarbeitenden in der Halle tragen Schutzkleidung und werden mit externer Atemluft versorgt.
Wir räumen diese alten Stoffe weg, die aus heutiger Sicht sicher nicht hierhin gehören.
Rund eine Viertelmilliarde Franken gibt die Roche für die Sanierung ihres Teils der Kesslergrube aus; eine Fläche, die gerade mal so gross ist wie zwei Fussballfelder. «Das ist eine enorme Summe, die wir hier ausgeben», sagt Richard Hürzeler, Altlastenverantwortlicher der Roche. «Aber wir nehmen unsere Verantwortung wahr und räumen diese alten Stoffe weg, die aus heutiger Sicht sicher nicht hierhin gehören.» Das Loch, dass durch die Sanierung entsteht, soll anschliessend mit sauberem Bodenmaterial aus der Region wieder aufgefüllt werden.
Nachbarin BASF will nur Abdichten
Direkt neben der Roche-Deponie in der Kesslergrube befindet sich jene der BASF. Auf diesem Gelände, das rund doppelt so gross ist wie dasjenige der Roche, ist derweil noch nichts passiert. Anders als Roche plant BASF nämlich keine Aushebung sondern lediglich eine Abdichtung des Bodens. Dagegen wehren sich jedoch Anwohner, welche sich eine umfassendere Sanierung wünschen.