Es war ein riesiges, über 100 Tonnen schweres Paket, welches auf dem Industrie-Gelände der V-Zug angeliefert wurde. Darin enthalten: die Metallpresse für die Zukunft des Unternehmens. Sie soll für die gesamte Gerätepalette der Firma Blechteile herstellen. V-Zug rüstet auf. «Der Markt verlangt immer mehr Flexibilität», sagt der Projektleiter Roland Häfliger. Mit der neuen Presse sei das möglich. Doch diese Maschine unterscheidet sich auch in einem weiteren Bereich von anderen Metallpressen. Der Antrieb befindet sich unten, die Halle braucht weniger Raumhöhe. Als Konsequenz kann V-Zug der Produktionshalle nun ein zusätzliches Stockwerk aufsetzen.
Unsere Inhaberschaft hat sich zum Werkplatz Zug bekannt.
V-Zug bekennt sich mit dieser sogenannt vertikalen Fabrik zum urbanen Produktionsstandort in der Stadt Zug. Die Fabrik wird verdichtet und in die Höhe gebaut. So entsteht auf dem 80'000 Quadratmeter grossen Areal Platz für einen Technologiecluster mit weiteren Firmen.
Industrielles Ökosystem
Dieser Grundsatzentscheid zum Standort habe die Unternehmung vor grosse Herausforderungen gestellt, sagt der Geschäftsführer der V-Zug Immobilien, Beat Weiss. Der Schritt in die Zukunft gelinge nur dann, wenn sich die Firma am Boden Reserven schaffe. Diese Feststellung und die neusten technologischen Entwicklungen seien die Auslöser für die vertikale Fabrik gewesen.
In diesem Kontext spricht Weiss von einem industriellen Ökosystem. Nicht wie früher stehen Fabriken isoliert und abgeschottet auf einer Wiese. In solch einem urbanen System würden Firmen Infrastruktur und Ideen gemeinsam nutzen. Diesem Ansatz folge V-Zug mit dem Grossprojekt. Auf dem Areal, das heute 1000 Arbeitsplätze bietet, sollen künftig 3000-4000 Arbeitsplätze beheimatet sein. Das Land dafür will V-Zug interessierten Firmen im Baurecht abgeben. Auch Wohnungen sind geplant. Für diesen Umbau hat die Firma einen langen Zeithorizont: die eigenen Ausbaupläne sollen 2024 abgeschlossen sein. Für die gesamte Arealumgestaltung rechnet V-Zug mit rund 25 Jahren.