Eine Tomatenzucht auf dem Dach, eine grüne Oase mit Salat und Kräutern auf dem Balkon: Die Natur in die Stadt zu holen liegt seit einiger Zeit im Trend. Unter dem Titel «Urban Farming – Mehrwert oder Notwendigkeit?» fand am Mittwoch eine Tagung der Hotel- und Gastro Union in Luzern statt.
Wir haben mit einer Referentin des Anlasses mit der Designerin und Innenarchitektin Nathalie Gomes gesprochen. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit einer ganz speziellen Art der städtischen Begrünung, mit der vertikalen Bepflanzung von Aussen- und Innenräumen.
Es bringt in erster Linie mehr Leben und mehr Grün in eine Stadt
«Man kann natürlich viel erreichen mit der Bepflanzung, aber in erster Linie ist es ein architektonisches Gestaltungselement, das sehr schön ist. Aber es hat auch sehr gute physikalische Eigenschaften, die uns Menschen sehr viel nützen.» Die Produktion von Nahrungsmitteln stehe dabei nicht im Vordergrund, in erster Linie soll es mehr grün in eine Stadt bringen.
Pflanzen können bis zu 20'000 Giftstoffe aus der Luft filtern.
Gomes ist überzeugt, dass es sehr viel bringt Pflanzen in die Stadt zu holen: «Pflanzen haben als einziges Lebenwesen auf der Welt die Fähigkeit bis zu 20'000 Giftstoffe aus der Luft zu filtern.» Sie könnten aber auch Feinstaub und Kleinstpartikel aus der Luft aufnehmen, sogar Pollen binden. Das seien Eigenschaften, die man sonst nur mit teuren Filteranlagen erreiche.
Auch für das Problem der fortschreitenden Erwärmung der Städte sieht Nathalie Gomes eine Lösung: «Pflanzenwände können die Umgebung ohne viel Aufwand und ohne Strom aktiv auf eine angenehme und gesunde Art kühlen.»