Die 13 Präfekte im Wallis sind oftmals altgediente Politiker. Im Oberwallis kommen sie aus den Reihen der C-Parteien, im Unterwallis meist aus jenen der FDP. Und: Sie hängen an ihren Ämtern. Stefan Truffer, Präfekt des Bezirks Visp, betont: «Wir sind das Bindeglied zwischen den Gemeinden und dem Kanton. Wir verrichten Dienste, an denen nach wie vor Bedarf besteht.»
Dem widerspricht Gilbert Truffer, Grossrat der SP Oberwallis. «Lange Zeit waren die Präfekten ein wichtiger Teil des politischen Systems im Kanton.» Diese Zeiten seien aber vorbei – bezahlt werde das Amt jedoch immer noch gut, so Truffer.
Die Präfekte würden schon lange keine Reisepässe oder Aufenthaltsbewilligungen mehr ausstellen. «De facto beschränkt sich die Aufgabe der Präfekten in der heutigen Zeit darauf, die Listenhinterlegung bei den Grossratswahlen zu organisieren. Allerdings ist dies ja nur alle vier Jahre nötig.»
Die Zeit der Präfekte ist definitiv vorbei.
Dass das Wallis keinen Bedarf mehr für Präfekte habe, dementieren die CVP und CSP Oberwallis. Zudem ergebe es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, am Amt zu rütteln. «Das Wallis wird in den nächsten vier Jahren seine Kantonsverfassung revidieren», sagt Philipp Matthias Bregy, Fraktionschef der CVP Oberwallis. Während dieser Zeit könne man über eine allfällige Abschaffung diskutieren.
Seine Fraktion werde sich aber eher für das Gegenteil einsetzen. «Wir sind der Meinung, dass es mehr Sinn machen würde, den Status der Präfekte zu überarbeiten. Sie sollten Anliegen und Projekte ihres Bezirkes anstossen, koordinieren und vorantreiben.»