Mit über 100'000 Streunerkatzen rechnet der Schweizer Tierschutz im ganzen Land. Umgerechnet auf den Kanton Freiburg bedeutet das etwa 4000 Katzen ohne Zuhause. «Diese Katzen leben zum Beispiel auf Schrebergärten oder in Industriegebieten», sagt Silvie Schmid vom Freiburger Tierheim.
Katzen können ohne Menschen einigermassen überleben, doch sie haben oft Augenprobleme, magern ab, sind von Würmern befallen und werden krank.
Von den fast 100 Katzen im Freiburger Tierheim wurde etwa ein Drittel abgegeben, weil sich die Besitzer nicht mehr um das Tier kümmern konnten (wegen einer Allergie oder eines Umzugs zum Beispiel). Zwei Drittel sind Findelkatzen, die oft in einem schlechten Zustand gebracht werden.
Manche müssen zuerst an Menschen gewöhnt werden. Andere – wie Kater Louki, der wohl einen Autounfall überlebt hat – sind sehr zutraulich.
Ständig sucht das Tierheim Leute, die Katzen adoptieren. So werden wieder Plätze frei. Im Lauf eines Jahres beherbergt das Freiburger Tierheim über 500 Katzen.
Und was ist mit den tausenden andern, die niemandem gehören? «Wir setzen uns dafür ein, dass sie kastriert und wieder freigelassen werden», sagt Silvie Schmid vom Freiburger Tierheim. Es sei sinnlos, alle Katzen von einem Ort zu entfernen. «Dann gehen einfach andere Katzen dorthin.»
Kastrieren ist für Tierschützer der einzige sinnvolle und würdevolle Weg, um die Vermehrung einzudämmen. Und die geht bei Katzen schnell:
In der Verantwortung sind insbesondere private Katzenbesitzer. Wer seine eigene Katze mit Auslauf nicht kastriert, trägt dazu bei, dass unzählige Kätzchen geboren werden, die ums Überleben kämpfen. Anders als in Österreich und einigen deutschen Städten gibt es in der Schweiz keine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Tierschützer sammeln derzeit Unterschriften, um das zu ändern.