Rund 40 interessierte Leute aus Kehrsiten fanden sich am Montagabend im Oberstufenschulhaus an der Infoveranstaltung ein, zu der die Regierung letzte Woche kurzfristig eingeladen hatte. Baudirektor Josef Niederberger und Landammann Alfred Bossard standen ihnen Red und Antwort.
«Schon bald reden wir seit zehn Jahren darüber, dass diese Instandsetzung endlich in Angriff genommen werden muss – und jetzt verzögert sich diese nochmal um ein Jahr» war eines der ersten Voten aus dem Publikum. Was die Leute am Montagabend vor allem umtrieb, war nebst des langen Wartens auch die Sicherheit: «Fast jeden Tag knallt ein Felsbrocken auf die Strasse – was muss noch passieren, damit es vorwärts geht?», meinte eine Frau.
«Gesetz ist Gesetz»
Die beiden Regierungsräte beteuerten, dass sie Verständnis hätten für den Unmut und betonten, dass für die Sicherheit mittels regelmässiger Begehungen eines Geologen gesorgt sei. Aber: «Gesetz ist Gesetz. Da ein Zusatzkredit nötig ist, braucht es einen Landratsentscheid», meinte Finanzdirektor und Landammann Bossard. Beim anschliessenden Apéro suchten er und Josef Niederberger dann auch mit vielen Leuten das Gespräch.
In zwei Monaten hätte die Sanierung der einzigen Strasse beginnen sollen, die Kehrsiten am Vierwaldstättersee erschliesst. Doch nun verzögert sich der Baustart um mindestens ein Jahr. Das Projekt umfasst die vier Teilprojekte Fahrbahnsanierung, Bau von Ausweichstellen, Steinschlagschutz und Amphibienschutz.
Der Gemeindepräsident von Stansstad, Beat Plüss, zeigte sich zwar ebenfalls nicht glücklich über die Verschiebung, zumal die Standortgemeinde mit einem Baustart im November gerechnet und Feuerwehr und Winterdienst entsprechend organisiert hatte. Doch habe man Verständnis für die Vorgaben beim Kanton, sagte er letzte Woche vor den Medien.
Kehrsiten ist ein Ortsteil der politischen Gemeinde Stansstad und zählt rund 300 Einwohner. Die Ortschaft liegt am Fusse des Bürgenstocks und am Ufer des Vierwaldstättersees. Die einzige Erschliessungsstrasse von Stansstad her ist über hundert Jahre alt, eng und steinschlaggefährdet. Das Wegstück ist knapp vier Kilometer lang.