Auch der südliche Teil Graubündens soll mit dem Kanton Tessin in den Aktionsplan gegen die Präsenz der Mafia einbezogen werden. Die Bündner Regierung will dafür beim Bundesrat vorstellig werden.
Ängste in Südbünden geweckt
Die Regierungsräte Marcus Caduff (CVP) und Peter Peyer (SP) gaben die geplante schriftliche Intervention beim Bundesrat wegen der Mafia-Problematik am Mittwoch in der Fragestunde des Kantonsparlaments bekannt. Peyer betonte, diese Art von Verbrechensbekämpfung sei in erster Linie Bundessache.
Die vom Bundesrat beabsichtigte Bekämpfung der Mafia im Tessin weckte in Südbünden Ängste, die kriminelle Organisation könnte sich Richtung Norden ausbreiten. Tatsächlich herrscht vor allem im Misox seit einigen Jahren Verwunderung über die vielen Briefkastenfirmen dort. Deren Zahl wird auf etwa 2000 geschätzt bei einer Einwohnerzahl von rund 8300.
Strategie Ende Jahr erwartet
Der Bundesrat hatte Mitte November in der Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss des Tessiner CVP-Nationalrats Fabio Regazzi geschrieben, die Bekämpfung der italienischen Mafia sei ein Schwerpunkt der Strategie zur Kriminalitätsbekämpfung in den nächsten vier Jahren. Publizieren will der Bundesrat die Strategie Ende Jahr, der Aktionsplan selbst soll nicht veröffentlicht werden.