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Volksinitiative ohne Chance Aargauer Waldbesitzer sollen nicht mehr Geld erhalten

  • Im Kanton Aargau sollen die Waldbesitzer nicht mit mehr Geld aus der Staatskasse entschädigt werden. Der Grosse Rat lehnte die Volksinitiative «JA! für euse Wald» ohne Gegenvorschlag ab.
  • Es gehe nur ums Geld, nicht um den Wald, kritisierten die Gegner. Der Aargau könne es sich nicht leisten, rund 16 Millionen Franken pro Jahr für den Wald auszugeben.
  • Die Volksinitiative war mit mehr als 10'000 Unterschriften eingereicht worden. Die Volksinitiative will das aargauische Waldgesetz ändern.

Ein Waldarbeiter bearbeitet einen Baum mit einer Kettensäge. Er steht an einem Hang.
Legende: Der Grosse Rat lehnt die Volksinitiative «JA! für euse Wald» ohne Gegenvorschlag ab. Keystone

Die Initiative: Die Volksinitiative will, dass der Kanton pro Einwohner einen Beitrag von mindestens 25 Franken zahlt zugunsten des Waldes. Das würde einen Gesamtbetrag von 16,4 Millionen Franken pro Jahr ergeben. Aktuell beläuft sich der Beitrag des Kantons an die Waldpflege auf jährlich 4,5 Millionen Franken.

Mit dem Geld des Kantons will das Initiativkomitee die «prekäre Situation» der aargauischen Waldbesitzer verbessern. Dem Initiativkomitee gehören der kantonale Försterverband, der Waldwirtschaftsverband und der Verband der Ortsbürgergemeinden an. Mit dabei sind auch Grossräte aus den Reihen der Parteien SVP, FDP, CVP und SP.

Das sagen die Gegner: Es gehe nur ums Geld, nicht um den Wald, lautete die Grundaussage der Gegner im Grossen Rat. Das Geld solle nicht mit der Giesskanne verteilt werden, hielt die SVP fest. Der Aargau kann es sich nach Ansicht der FDP nicht leisten, rund 16 Millionen Franken pro Jahr für den Wald auszugeben.

Das sagen die Befürworter: Die Befürworter der Initiative wiesen im Grossen Rat darauf hin, Nachhaltigkeit gebe es nicht kostenlos. Der Wald komme immer mehr unter Druck. Es gehe hier nicht um Subventionen, sondern um Leistungsvereinbarungen. Der Holzpreis sei am Boden. Die Befürworter räumten ein, dass die Initiative die Handschrift der Förster trage.

Wald. Es fürht ein schmaler weg zwischen Bäumen hindurch.
Legende: Die Volksinitiative «JA! für euse Wald» war mit mehr als 10'000 Unterschriften eingereicht worden. Keystone

Der Entscheid im Grossen Rat: Der Grosse Rat lehnte die Volksinitiative «JA! für euse Wald» ohne Gegenvorschlag ab, mit 86 zu 32 Stimmen und folgte damit dem Antrag des Regierungsrats. Gegen das Volksbegehren stimmten SVP, FDP, CVP, GLP und EVP/BDP. Für die Initiative machten sich SP, Grüne und GLP stark.

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